Scharfe Worte in Richtung FPÖ
"Klarer Plan" – so will Lopatka ÖVP in EU-Wahl führen
ÖVP-Spitzenkandidat Reinhold Lopatka will durch "Politik mit Hausverstand" bei der EU-Wahl erfolgreich sein. An der FPÖ übt er scharfe Kritik.
In etwas mehr als zwei Wochen findet in Österreich die Wahl zum Europäischen Parlament statt. Am Freitag schwor sich die ÖVP im Rahmen ihrer "Auftakt zum Endspurt"-Veranstaltung in Oberwart auf die "Entscheidungswahl". Laut aktuellen Umfragen würde die Partei am 9. Juni bei 23 Prozent landen.
Zu Beginn der Veranstaltung warnt VP-Generalsekretär Christian Stocker vor einem großen Zulauf "am radikalen Rand links und rechts". "Wir lehnen radikale Positionen, die die EU auf der einen Seite zentralisieren, auf der anderen Seite zerstören wollen, entschieden ab. Mit unserem Spitzenkandidaten Reinhold Lopatka stehen wir für ein Europa der Sicherheit, des Wohlstands und des Friedens", stellt der ÖVP-Politiker klar. "Wer die Volkspartei wählt, entscheidet sich für einen konsequenten Außengrenzschutz, einen starken Wirtschaftsstandort, Klimaschutz mit Hausverstand und ein bürgernahes Europa."
Kanzler mit Brandrede
Bundeskanzler Karl Nehammer äußert in einer Brandrede Sorge über die aktuellen Geschehnisse in der Europäischen Union. Neben gegenseitigen Angriffen zwischen Linksradikalen und Rechtsradikalen in Deutschland nennt er auch das Schussattentat auf den slowakischen Premierminister Robert Fico als Beispiel. "Es liegt an uns als Partei der Mitte und unseren Schwesterparteien gegen jegliche Form der Gewalt einzutreten." Die ÖVP sei gegen das Spalten und Hetzen. "Wir wollen gestalten", erklärt Nehammer in seiner Rede. Außerdem dürfe die EU ihre Kernaufgaben nicht vergessen, zu denen der Kanzler unter anderem die Garantie auf sichere Grenzen zählt.
Trotz niedriger Umfragewerte zeigt sich der Parteichef weiterhin überzeugt, ein starkes Ergebnis einzufahren. "Wir müssen das Feuer eines besseren Europas mit den Menschen teilen und unsere Stimmung nach außen tragen. Wir haben die Chance, gemeinsam mit Reinhold Lopatka für ein besseres Europa zu werben."
"Jede Stimme für Zerstörer-Parteien ist eine verlorene Stimme für Europa", warnt Reinhold Lopatka zu Beginn seiner Rede vor rechtsextremen Parteien. Die EU sei für ihn "ein Freiheitsprojekt". "Die FPÖ arbeitet mit der AfD eng zusammen, um die Europäische Union zu zerstören." Gerade deshalb müsse man innerhalb der Union weiter zusammenwachsen. "Gemeinsam anpacken muss das Konzept sein", so Lopatka.
Ökosoziale Marktwirtschaft als Zukunftsmodell
"Während die Freiheitlichen vom Problem leben, wollen wir es lösen", kann sich der ÖVP-Spitzenkandidat einen weiteren Seitenhieb gegen die Freiheitlichen nicht verkneifen. "Wir sind in diesem Land die einzige Partei, die einen klaren Plan hat."
Als eine entscheidende Aufgabe für die Europäische Union sieht der VP-Politiker, eine Balance zwischen Klimaschutz und Wirtschaft zu schaffen. Dabei müsse man offen bleiben für neuen Technologien. "Ökosoziale Marktwirtschaft ist das Zukunftsmodell für die Europäische Union", stellt Lopatka klar. "Dafür werden wir als ÖVP kämpfen und laufen. Wir sind Garant dafür, dass Politik mit Hausverstand im Sinne der Bevölkerung gemacht wird.
Harsche FPÖ-Kritik
Scharfe Worte in Richtung der FPÖ wählt auch der EU-Abgeordnete Wolfram Pirchner. "Was mir wirklich auf die Nerven geht, sind die Freunde Putins in Österreich", tobt der ehemalige ORF-Star. "Während Harald Vilimsky mit seinen Freunden Champagner schlürft, "hackeln" wir."
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die ÖVP bereitet sich auf die EU-Wahl vor und betont ihren klaren Plan für ein Europa der Sicherheit, des Wohlstands und des Friedens
- Bundeskanzler Nehammer warnt vor Gewalt und betont die Notwendigkeit, die EU-Kernaufgaben nicht zu vergessen
- Spitzenkandidat Lopatka setzt sich für eine ökosoziale Marktwirtschaft als Zukunftsmodell ein und kritisiert die FPÖ scharf für ihre Zusammenarbeit mit der AfD
- Wolfram Pirchner äußert ebenfalls harsche Kritik an der FPÖ und ihren Verbindungen zu Putin