Kurz vor Europawahl

Rausschmiss! EU-Nationalisten schließen AfD aus

Der Skandal um Maximilian Krah hat nun Folgen für die gesamte AfD. Alle ihre Abgeordneten wurden aus der rechten Fraktion ID ausgeschlossen.

Newsdesk Heute
Rausschmiss! EU-Nationalisten schließen AfD aus
Maximilian Krah ist mitsamt allen anderen AfD-Abgeordneten aus der EU-Fraktion Identität und Demokratie, zu der auch die FPÖ gehört, rausgeschmissen worden.
FREDERICK FLORIN / AFP / picturedesk.com

Nach AfD-Europaabgeordneten Maximilian Krah (47) kräht kein Hahn mehr. Mit einem Spionage-Skandal um seinen engsten Mitarbeiter und einer unverblümten Verharmlosung der SS-Verbrechen hat sich der Rechtspopulist aus Sachsen selbst ins Abseits manövriert. Und zwar soweit, dass er selbst von seiner eigenen Partei fallengelassen wurde.

Der angerichtete Schaden war aber bereits irreparabel. Ihre angeblichen Mitstreitern in der EU-Fraktion Identität und Demokratie (ID) – zu ihr gehört auch die FPÖ – haben sich von der Alternative für Deutschland abgewandt und am Donnerstag alle ihre Abgeordneten ausgeschlossen.

Ein entsprechender Antrag von Fraktionschef Marco Zanni (37, Lega Nord) hat in einer internen Abstimmung die erforderliche Unterstützung bekommen, bestätigten mehrere Vertreter am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Die FPÖ solle, genauso wie die estnische Partei EKR, dagegen gestimmt haben.

Später bestätigte es die Fraktion auch auf X: "Die ID-Gruppe möchte nicht länger mit den Vorfällen um Maximilian Krah, den Vorsitzenden der AfD-Liste für die Europawahl, in Verbindung gebracht werden."

Le Pen opfert AfD für Image-Politur

Zuvor hatte bereits die französische Politikerin Marine Le Pen (55, Rassemblement National) mit der AfD gebrochen. Der Hintergrund ist ein ganz persönlicher. Le Pen arbeitet aktuell an einer kräftigen Imagepolitur ihrer selbst, mit dem Ziel, bei der nächsten französischen Präsidentschaftswahlen 2027 Emmanuel Macron zu beerben.

Die Rechtsaußen-Politikerin putze sich an der von Skandalen gebeutelten AfD ab, um selbst salonfähig zu werden, analysiert Politologe Oliver Rouquan für die "tagesschau": "Was der RN macht, ist opportunistisch. Mit der Distanzierung von der AfD kann die Partei punkten."

Ohne ihre eigenen radikalen Positionen zu ändern, wolle Le Pen damit jene traditionellen Konservativen "verführen, die ihre Stimme niemals jemandem geben würden, der die dunkelsten Kapitel der europäischen Geschichte verharmlost."

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