Dank "Black Beauty"

Mars-Meteorit lüftet Milliarden Jahre altes Geheimnis

Hat es auf dem roten Planeten einmal Leben gegeben? Eine neue Entdeckung zeigt, dass das schon sehr früh möglich gewesen sein könnte.

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    Auf dem roten Planeten hat es laut Forschenden aus Australien und der Schweiz praktisch von Anfang an Wasser gegeben.
    Auf dem roten Planeten hat es laut Forschenden aus Australien und der Schweiz praktisch von Anfang an Wasser gegeben.
    Wikimedia Commons/ESA & MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/RSSD/INTA/UPM/DASP/IDA/CC BY-SA IGO 3.0

    Es gibt mittlerweile mehrere Hinweise darauf, dass es auf dem Mars einmal Wasser gab (siehe Bildstrecke oben und Video). Unklar war bislang aber, wann es dort auftauchte. Diese Frage hat ein Forschungsteam aus Australien und der Schweiz nun geklärt.

    Die Antwort steckte in dem Mars-Meteoriten NWA 7034, der auch als "Black Beauty" bekannt ist.

    Black Beauty?

    "Black Beauty" ist ein berühmter Marsmeteorit, der aus zerbrochenem Oberflächenmaterial, dem Regolith, besteht. Entdeckt worden war er im Jahr 2011 in der Sahara. Neben Gesteinsfragmenten enthält er Zirkone, die vor 4,48 bis 4,43 Milliarden Jahren entstanden sind. Es handelt sich um das älteste bekannte Marsstück.

    Was verrät "Black Beauty"?

    Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konzentrierten sich bei ihrer Analyse auf das Mineral Zirkon, das in "Black Beauty" enthalten ist. In einem Zirkonkern entdeckten sie verschiedene Elemente, darunter Eisen, Aluminium, Yttrium und Natrium. Diesen Fund bezeichnet das Team als "geochemische 'Fingerabdrücke' wasserreicher Flüssigkeiten".

    Was heißt das?

    Eisen, Aluminium und Natrium kommen normalerweise nicht in kristallinem magmatischem Zirkon vor. Es sei denn, er war heißem Wasser ausgesetzt, erklärt einer der beteiligten Forscher, Aaron Cavosie von der Curtin University, in einem Gastbeitrag für theconversation.com. "Wir haben elementare Beweise für heißes Wasser auf dem Mars vor 4,45 Milliarden Jahren gefunden", so Cavosie. Die Elemente seien hinzugefügt worden, als sich der Zirkon vor 4,45 Milliarden Jahren bildete. Aus heutiger Sicht also kurz nach der Entstehung des Mars vor rund 4,5 Milliarden Jahren.

    Die Einschlüsse im Zirkon ähnelten zudem denen, die bei terrestrischem Zirkon berichtet wurden, so die Forschenden.

    Die Geschichte des Mars

    Die Geschichte des Mars umfasst vier geologische Perioden. Diese sind das Amazonian (von heute bis vor drei Milliarden Jahren), das Hesperian (vor drei bis 3,7 Milliarden Jahren), das Noachian (vor 3,7 bis 4,1 Milliarden Jahren) und das Pränoachian (vor 4,1 bis etwa 4,5 Milliarden Jahren).

    Was bedeutet das für die Möglichkeit von Leben auf dem Mars?

    Laut Cavosie eröffnet die Entdeckung neue Wege zum Verständnis urzeitlicher hydrothermaler Systeme auf dem Mars, die mit Magmatismus in Zusammenhang stehen, sowie zur früheren Bewohnbarkeit des Planeten. Hydrothermale Systeme "entstehen überall dort, wo heißes Wasser, das durch vulkanische Leitungssysteme erhitzt wird, durch Gestein fließt", erklärt er in seinem Gastbeitrag.

    "Hydrothermale Systeme waren für die Entwicklung des Lebens auf der Erde von entscheidender Bedeutung und unsere Erkenntnisse legen nahe, dass es auch auf dem Mars in der frühesten Geschichte der Krustenbildung Wasser gab, eine Schlüsselzutat für bewohnbare Umgebungen." Ob es dieses auf dem Mars einmal gegeben hat, ist aber nach wie vor offen.

    Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat im Jahr 2013 alles, was sie dato über den roten Planeten erfahren hatte, in ein sehenswertes Video gepackt. Es zeigt, wie sich der Mars von einer Wasserwelt zur Wüste entwickelt hat.

    Die Studie ist im Fachjournal "Science Advances" erschienen.

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