Feuerball am Nachhimmel

Aufruf zur Meteoriten-Suche in Niederösterreich

Donnerstagabend ist ein Meteoritenschwarm in Niederösterreich niedergegangen. Das Naturhistorische Museum Wien bittet um Mithilfe bei der Suche.

Heute Life
Aufruf zur Meteoriten-Suche in Niederösterreich
Um 21.24 Uhr und 30 Sekunden wurde diese Feuerkugel über Neuhofen an der Ybbs von einer Kamera eingefangen
Alexander G. via NHM

Rund 100 Tonnen extraterrestrischen Materials fallen täglich auf die Erde – hauptsächlich in Form von Staub. Doch manchmal kommt es auch zu einem Meteoritenschwarm, der auf die Erde niedergeht. Das war auch am Donnerstag, dem 24.10.2024, gegen 21:30 Uhr der Fall. Zu diesem Zeitpunkt explodierte ein heller Feuerball über Niederösterreich.

Die Bruchstücke davon sollen zwischen Lembach und Bachlerboden in der Gemeinde Haag niedergegangenen sein. Das Naturhistorische Museum Wien geht von ein oder zwei faustgroßen und vielen kleineren Stücken aus. Jetzt ruf das Museum zur Mithilfe bei der Suche nach diesen Meteoriten auf.

Bilder: Lichtblitz am Himmel löst Erdbeben-Sensoren aus

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    Auch über Kronstorf im Bezirk Linz-Land wurde der Lichtblitz gefilmt.
    Auch über Kronstorf im Bezirk Linz-Land wurde der Lichtblitz gefilmt.
    Gerhard S. via NHM

    So kann ein Stein als Meteorit identifiziert werden:

    • Das Fundstück ist für seine Größe relativ schwer und hat eine glatte und matte Oberfläche (nicht glänzend, schwarz oder rostbraun).
    • Das Objekt ist schwach magnetisch, kompakt und massiv (nicht porös).
    • Falls das Fundstück an einer Ecke abgebrochen, angeschlagen oder angeschnitten ist, können metallische Einschlüsse oder kleine kreisförmige Strukturen erkannt werden.
    • Das Innere eines Meteoriten ist immer heller.

    Sternschnuppen und Feuerbälle

    Wenn extraterrestrische Objekte in die Erdatmosphäre eintreten, wird ihre Oberfläche stark erhitzt und die umgebenden Luftmoleküle werden ionisiert. Dadurch kommt es in Höhen zwischen 120 und 80 km zur Ausbildung eines Plasmaschweifes. Sternschnuppen entstehen also dadurch, dass sie beim Verglühen eine Leuchtspur hinterlassen, welche eigentlich ionisierte Luft ist, während Feuerbälle durch größere Bruchstücke extraterrestrischen Materials verursacht werden. Allgemein werden diese kurzlebigen Leuchtphänomene als Meteore bezeichnet.

    Das ist bei einem Fund zu tun

    1) Bevor du den Meteorit aufhebst, mache Fotos aus verschiedenen Richtungen (Handy).

    2) Notiere und fotografiere den Fundort (GPS-Koordinaten vom Handy!).

    3) Notiere Datum, Uhrzeit und Auffälliges.

    4) Wenn es geht, hebe den Meteoriten mit Alufolie oder einem Plastiksackerl auf!

    5) Schicke Fotos und Infos an die Kuratorin der Meteoritensammlung, Dr. Andrea Patzer: [email protected]

    Und auch hier kannst du Meteoriten melden: https://www.nhm.at/meteorite

    Im Naturhistorische Museum in Wien können zahlreiche Meteoriten bestaunt werden.
    Im Naturhistorische Museum in Wien können zahlreiche Meteoriten bestaunt werden.
    HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

    Eine der größte Meteoritensammlung

    Das Naturhistorische Museum in Wien beherbergt eine der größten Meteoritensammlungen der Welt. Mit über 10.300 Objekten (mehr als 2550 verschiedene Meteorite) liegt die Sammlung an dritter Stelle, nur übertroffen vom U.S. National Museum in Washington, D.C., und der großen Sammlung antarktischer Meteoriten in Tokio (National Institute of Polar Research).

    Saal 5 des Naturhistorischen Museums enthält die weltweit älteste Meteoriten-Schau. Der 2012 vollständig renovierte und modernisierte Saal zeigt heute 1.100 Meteoriten.

    Auf den Punkt gebracht

    • Am Donnerstagabend ist ein Meteoritenschwarm über Niederösterreich niedergegangen, wobei ein heller Feuerball explodierte und Bruchstücke zwischen Lembach und Bachlerboden niedergegangen sind
    • Das Naturhistorische Museum Wien bittet die Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche nach den Meteoriten und gibt Anweisungen, wie gefundene Stücke dokumentiert und gemeldet werden sollen
    red
    Akt.