Lugner: Zwischen Trauer, Ungewissheit und Shitstorms

Die Kommentarfunktion ihrer aktuellen Beiträge auf Instagram hat Richard Lugners Witwe deaktiviert. Sie teilte rund um Allerheiligen zwei Gedenk-Fotos an ihren Ehemann, der am 12. August in der berühmten Villa in Wien-Döbling verstorben ist.

Simone Lugner (42) lebt nun alleine in dem riesigen Haus und blickt vom Wohnzimmer aus auf den Friedhof, wo "ihr Richard" seine ewige Ruhe gefunden hat. Dort sei sie ihm besonders nahe, erklärt sie in einem aktuellen Interview. Sie blickt allerdings auch in eine ungewisse Zukunft.

Letzter Wille und Arbeitslosigkeit

In Lugners letzten Willen sei das Wohnrecht für Simone in der Villa, die Eigentum der Lugner Stiftung ist, nicht erwähnt worden, sei ihr aber zugesichert worden. Simone kämpft jetzt dafür, dort weiterhin wohnen zu können, wenngleich sie dieser Wunsch vor eine finanzielle Herausforderung stellen wird.

Ab Mitte November ist sie bekanntlich arbeitslos – ihren Job in der Lugner City hat sie verloren. Sie wurde von der Geschäftsführung, also Jacqueline Lugner und Gerald Friede, gekündigt und freigestellt. Jetzt muss sie sich eine neue Arbeit suchen, mit der sie so viel Geld verdient, dass sie die Kosten für den Erhalt des Anwesens tragen wird können, sonst platzt auch dieser Traum.

Kerzenschein im Fenster

Vor dem großen Fenster im Wohnzimmer der Villa wird am Sonntagabend ein letztes Mal eine Kerze brennen, das hat sich Simone von den Mexikanern abgeschaut, wie sie erzählt. Sie habe an dem Tag der Toten, dem "Día de Muertos", eine Feier des Lebens und des Todes, der in Mexiko seinen Ursprung hat und in ganz Lateinamerika gefeiert wird, Gefallen gefunden.

Sie erklärt ihre Faszination: "Ich mag eigentlich Totenköpfe nicht, sie wirken ungut auf mich. Aber die Mexikaner feiern die Toten. Sie gedenken ihnen in Liebe und Respekt, sie laden sie ein zu sich nach Hause auf Besuch. Sie feiern bunt. Das ist ein großer Gegensatz zu dem, wie in Österreich 'gefeiert' wird. Friedhofsstatuen sind weiß oder grau, Laternen schwarz…"

Herausfordernde Tage und viel Kritik

Die letzten Tage waren wohl eine besondere Herausforderung für Lugners sechste Ehefrau, die nach einer Homestory - "Heute" berichtete - viel Kritik einstecken musste. Sie hatte für die Presse auch die Türe zu Lugners Sterbezimmer geöffnet, was im Clan für "pietätlos" empfunden worden sein soll. Die Wogen gingen folglich auch im Netz hoch.

Simone zog schließlich ein trauriges, aber bestimmtes Fazit. Egal, was sie tun würde, sie würde entweder gelobt werden, oder gehasst: "Wie gesagt, ich lese sowas nicht und sie werden immer einen Grund finden mich zu haten. Egal, was es ist."

Grüße in den Himmel

"Habe eine gute Zeit im Himmel. Grüße all meine Liebsten und Verlorenen von mir", schreibt Simone zu einem Foto, das die Stimmung in Wohnzimmer einfängt. Das bunte Porträt von Richard Lugner, das über dem Kamin hängt, wird von zwei Kerzen erleuchtet.

In einem weiteren Post zeigt Simone Lugner ein Gedenk-Herz, das sie auf dem Grab ihres verstorbenen Ehemanns aufgestellt hat. Neben einem Foto, das das Ehepaar zeigt, ist darauf zu lesen: "Richard, wenn Liebe dich hätte retten können, hättest du für immer gelebt."