Kriechmayr stürzt schwer
Schweiz-Doppelsieg! Odermatt schlägt in Wengen zurück
Marco Odermatt hat zurückgeschlagen! Nach der Enttäuschung im Super-G am Freitag triumphierte der Schweizer in der Lauberhorn-Abfahrt von Wengen.
Odermatt ging volles Risiko, erwischte das Ziel-S voll auf Zug. Und das machte sich bezahlt. Denn der Lokalmatador war mit der Rekordzeit von 2:22,58 Minuten auf der längsten Abfahrtsstrecke der Welt eine Klasse für sich, feierte seinen 43. Weltcupsieg – als erst dritter Läufer nach Franz Klammer und Beat Feuz gewann der Gesamtweltcupsieger zum dritten Mal den Abfahrts-Klassiker auf dem Lauberhorn. Die Ernüchterung nach dem enttäuschenden siebten Rang im Super-G am Freitag war verflogen.
"Das ist mein Haus", schrieb der jubelnde 27-Jährige dann im Ziel, als er die Ski überkreuzt hatte. "Im Ziel-S wurde es sehr eng, aber ich wusste, dass die Zeit sicher nicht langsam ist", schmunzelte Odermatt.
Erster Odermatt-Verfolger war Landsmann Franjo von Allmen, der im Super-G noch triumphiert hatte, allerdings 37 Hundertstelsekunden Rückstand aufriss. Bemerkenswert: Auch in der vierten Saison-Abfahrt feierten die "Eidgenossen" einen Doppelsieg, setzten die beeindruckende Serie damit fort. Rang drei ging an den slowenischen Überraschungsmann Miha Hrobat, der mit Nummer eins gestartet war (+0,57).
Kriechmayr schwer gestürzt
Überschattet wurde das Rennen jedoch von einem schweren Sturz von Österreichs Top-Abfahrer Vincent Kriechmayr. Der mit Nummer acht gestartete Oberösterreicher hatte sich im Ziel-S hinten reingesetzt, war zu spitz geworden und abgeflogen. Der Speed-Spezialist krachte mit hoher Geschwindigkeit in den Fangzaun, rutschte Minuten später dann auf einem Ski ins Ziel und humpelte davon. Kriechmayr belastete das rechte Bein nicht. Alles deutet auf eine Verletzung hin.
Der Ski-Weltcup der Herren auf einen Blick
So klassierte sich Otmar Striedinger als 17. (+2,39) als bester heimischer Abfahrer, vor Stefan Babinsky auf Platz 22 (+2,76). Daniel Hemetsberger landete mit 2,93 Sekunden Rückstand auf dem 29. Platz. Ein ernüchterndes Ergebnis für die rot-weiß-roten Abfahrer, das allerdings ohnehin nur zur Nebensache wurde.
Nachdem am Samstagvormittag noch Föhnsturm eingesetzt hatte, ein Sessellift kurzzeitig nicht in Betrieb war, erfolgte der Start des Rennen.