Streit um Nationalstadion
Kogler gibt vor Wahl "mehr als ein Versprechen" ab
Kaum ein Thema eint Sport-Österreich so sehr wie die Notwendigkeit eines neuen Nationalstadtions. Geht es nach Werner Kogler, könnte bald eins kommen.
Wien, Klagenfurt, Linz – an allen drei Orten ist das österreichische Fußball-Nationalteam daheim. Ein echtes Nationalstadion – wie etwa das Olympiastadion in Berlin oder das Stadion Narodowy in Warschau – gibt es allerdings nicht. Angesichts der guten Leistungen bei der diesjährigen Europameisterschaft (Achtelfinale, Erster in der "Todesgruppe") ist die Debatte um eine neue Heimatstätte für den ÖFB neu entfacht.
"Mit hoher Wahrscheinlichkeit" in 10 Jahren
Nun hat sich auch Sportminister und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) zur Thematik geäußert. Im Rahmen einer Frage-Runde auf Instagram wurde der Politiker gefragt, ob Österreich in den nächsten zehn Jahren ein Nationalstadion bekommt oder das Ernst-Happel-Stadion in Wien die nächsten 20-30 Jahre erhalten bleibt.
Es werde "mit hoher Wahrscheinlichkeit" ein solches geben, verriet Kogler. Man könne einerseits aus dem Happel-Stadion etwas "ultramodernes" machen, wie etwa beim Berliner Olympiastadion. Dabei müsste man aus dem Projekt eine "Multifunktionsarena" machen. "Dort müssen Konzerte stattfinden können, dort muss es Verkaufsgeschäfte geben, da wird es auch Hotels drinnen geben", sagte der Grüne.
Neubau "überhaupt nicht vom Tisch"
Dabei betonte Kogler, dass es eine teilweise private Finanzierung geben müsse, sodass die Steuerzahler das millionenschwere Projekt nicht alleine stemmen müssen. Dies habe der Vizekanzler mit Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) besprochen.
Dasselbe gelte auch für einen Neubau, "der ist ja überhaupt nicht vom Tisch", ließ Kogler wissen. Man verhandle dabei mit den Bundesländern, Wien und Steiermark (vermutlich Graz) seien im Wettbewerb. "Ich gehe davon aus, dass wir dieses Nationalstadion weiterbringen. Und da ist das mehr als ein Versprechen", schloss der Sportminister ab.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Sportminister Werner Kogler hat in einer Instagram-Fragerunde angekündigt, dass es "mit hoher Wahrscheinlichkeit" in den nächsten zehn Jahren ein neues Nationalstadion für Österreich geben wird
- Er betonte, dass sowohl eine Modernisierung des Ernst-Happel-Stadions als auch ein Neubau in Betracht gezogen werden, wobei eine teilweise private Finanzierung angestrebt wird, um die Steuerzahler zu entlasten
- Kogler verspricht, dass das Thema Nationalstadion mehr als nur ein Versprechen ist