"Sage ich ja selbst"

Sogar Kogler will straffällige Asylwerber abschieben

Der Auftakt zu den TV-Sommergesprächen fiel am Dienstag mit Vizekanzler Werner Kogler auf Puls4.

Newsdesk Heute
1/4
Gehe zur Galerie
    Vizekanzler Werner Kogler beim Puls-Sommergespräch.
    Vizekanzler Werner Kogler beim Puls-Sommergespräch.
    PULS 24 © Jörg Klickermann

    Bereits 68 Tage vor der Nationalratswahl ist es so weit: Mit Vizekanzler Werner Kogler starten die TV-Sommergespräche. Er war zur besten Sendezeit eine gute Stunde auf Puls4 bei Meinrad Knapp zu Gast. Der erste Teil des Gesprächs fand bei einem gemächlichen Spaziergang durch St. Marx in Richtung Studio statt.

    Urlaub gab es bisher für Werner Kogler jedenfalls keinen, geplant sei noch eine kurze Reise nach Frankreich. "Auf jeden Fall immer mit dem Zug, bis ans Meer." Auch zu den EM-Spielen des ÖFB-Teams ging es stets per Schiene, maximal 15 Minuten Verspätung hatte der Vizekanzler. Innerösterreichisch greift er aber auch oft zum Elektroauto, vertrauliche Telefonate im Zug zu führen sei nicht so gut.

    Straffällige Asylwerber abschieben

    Die politischen Äußerungen Rangnicks begrüßt Kogler inhaltlich, "insofern gute Sache". Diese Meinung würde er auch haben, wenn der Inhalt etwa gewesen wäre, straffällige Asylwerber sollten abgeschoben werden. "Das sage ich ja selbst hin und wieder." Den Schuldspruch von LASK-Kicker Jérôme Boateng hat der Vizekanzler nicht so genau verfolgt, von hier aus möchte er keine ausländischen Gerichtsurteile kommentieren. Das stehe ihm nicht zu, auch wenn das Thema wichtig ist. "Gewalt gegen Frauen geht gar nicht."

    Apropos Sicherheit: Angst im Alltag habe Kogler nicht, "Ich mache mir da um mich keine Sorgen". Trotzdem müsse man vor den Anfängen warnen. Als Beispiel nennt er Herbert Kickl, der in seiner "Führerpartei" von Fahndungslisten spricht.

    Durchsetzer-Partei

    In Sachen Klimaschutz sei Österreich Dank der Grünen von der Bremsspur auf die Überholspur gekommen, zeigt sich Kogler stolz. "Die CO₂-Emissionen sinken." In Sachen Renaturierungsgesetz ist der Bundeskanzler "auch nicht die letzte, göttliche Instanz". Hier gibt es zweifelsohne eine Differenz zur ÖVP, am Ende werden die Instanzen entscheiden.

    Wichtig sei, dass der Naturschutz durchgesetzt wurde. "Wir sind die Durchsetzer-Partei." Die ÖVP hingegen werde immer wieder von alten Denken eingeholt. "Da kommt die Wirtschaftskammer und überfällt das Kanzleramt." Nächster Knackpunkt ist die Bestellung des EU-Kommissars. Hier verweist Kogler auf die vielen Personalentscheidungen, auf die sich die Koalition bisher auch immer einigen konnte.

    Folgend gab es einen langen Rückblick zu Sebastian Kurz und dessen Rücktritt, den Kogler nicht unwesentlich zu verantworten. Dazu abschließend hat: Geht es mit Karl Nehammer besser? "Ja", so die ungewohnt kurze Antwort des Vizekanzlers.

    Rechtsextremes Geplärre

    Das wichtigste Thema bei der Wahl wird der Komplex Migration und Integration sein. Die FPÖ sei nicht an einer Lösung interessiert, findet Kogler, sie brauchen diese Probleme. Mit dem ganzen "rechtsextremen Geplärre" laufe man Gefahr, irgendwann keine Pflege- und andere Fachkräfte mehr zu finden. "Humanität und Ordnung" laute das Prinzip der Grünen.

    Wie sehr hat Lena Schilling den Grünen geschadet? Kogler findet, dass sie die richtige Wahl war. Schon bei der Wiedererrichtung war der Fokus auf Klimaschutzbewegungen richtig.

    Zum Abschluss gab es die Ergebnisse einer live parallel abgehaltenen Zuschauer-Umfrage zu dem Gespräch. Demnach findet eine Mehrheit von 53 Prozent Kogler sympathisch. Beim Gespräch mit seinen Argumenten überzeugend fanden ihn aber nur mehr 37 Prozent.

    1/64
    Gehe zur Galerie
      <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
      REUTERS
      red
      Akt.