"Kickl im Schmollwinkerl" – Landeschef legt nach

Alexander Van der Bellen habe Herbert Kickl "den größtmöglichen Gefallen getan", sagte Steiermarks Landeshauptmann Christopher Drexler Dienstagabend in der ZiB 2 – "Heute" berichtete.

"In Opferrolle entlassen"

Gegenüber "Heute" legt der VP-Politiker nun nach. "Mich erreichen viele Rückmeldungen und Stimmen von Bürgerinnen und Bürgern, die mich in meiner Kritik am Vorgehen des Bundespräsidenten bestätigen. Alexander Van der Bellen hat Herbert Kickl aus der Verantwortung in die Opferrolle – landläufig würde man sagen ins Schmollwinkerl – entlassen." Viele Menschen würden dieses Vorgehen nicht verstehen, meint Drexler.

"Die Wortmeldungen von Mario Kunasek zeigen, dass bei der steirischen FPÖ gefeiert wird, dass Kickl keinen Regierungsbildungsauftrag bekommen hat, weil man sich dadurch mehr Stimmen bei der Landtagswahl erhofft", behauptet der Landeschef.

Platz eins für die steirische Volkspartei sieht er "absolut in Reichweite", wie Drexler "Heute" sagt. Auch, wenn er "Herbert Kickl als Person und seine Liebe zur Verschwörung schwierig" findet, sieht er in der Vorgehensweise des Bundespräsidenten "eine indirekte Wahlkampfhilfe für die freiheitliche Partei".

Aufgeben will er – trotz aktueller Umfragedaten – keineswegs: "Gerade angesichts dieses Verhaltens spüre ich unter meinen Anhängern zusätzliche Motivation, die freiheitlichen mit ihren Manövern nicht durchkommen zu lassen."

Drexler gehe "mit ganzer Überzeugung und jeder Faser meines Herzens in die nächsten vier Wochen", kündigt er an. Schließlich gehe es "um eine Richtungsentscheidung für die Steiermark". Der Landeschef: "Wir müssen in schwierigen Zeiten um unseren Wirtschaftsstandort und um unsere Arbeitsplätze kämpfen. Dafür gilt es, den steirischen Weg der vertrauensvollen Zusammenarbeit fortzusetzen. Damit in der Steiermark Sicherheit und Leistung zählen und in unserem Land weiterhin Verlässlichkeit und Stabilität gelten."