19-Jähriger hat gestanden!

"Großes vor": IS-Terrorist stellte Sprengstoff her

Nach den abgesagten Konzerten von Superstar Taylor Swift in Wien gaben die Behörden am Donnerstag ein Update zu den Ermittlungen.

Newsdesk Heute
"Großes vor": IS-Terrorist stellte Sprengstoff her
Innenminister Gerhard Karner, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit Franz Ruf (rechts) und DSN-Direktor Omar Haijawi-Pirchner (links) informieren über den Ermittlungsstand zum Taylor-Terror.
Helmut Graf

Ein mysteriöser Polizeieinsatz in Ternitz (NÖ) brachte Österreicher am Mittwochabend auf die Spitze internationaler Nachrichtenseiten. IS-Sympathisanten sollen konkrete Anschlagspläne auf die Taylor-Swift-Konzerte in Wien geschmiedet haben. Der Veranstalter zog die Reißleine, rund 200.000 Fans – großteils weit angereist – werden ihr Idol verpassen.

Wie berichtet, sollen es die Terror-Verdächtigen insbesondere auf das Stadion-Umfeld abgesehen haben, wo Tausende, die keine Tickets ergattern konnten, zumindest akustisch den Konzerten beiwohnen wollten. Sogar der Sicherheitsdienst soll unterwandert worden sein. Alle drei Tatverdächtigen seien mittlerweile aber gefasst worden.

Der Schock ist am Donnerstag, wenn die Konzertreihe starten hätte sollen, nach wie vor groß. Über den aktuellen Ermittlungsstand informierten ab 11.15 Uhr Innenminister Gerhard Karner, der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit Franz Ruf und DSN-Direktor Omar Haijawi-Pirchner.

Lage weiterhin ernst

Karner hält einleitend fest: "Die Lage war ernst, die Lage ist ernst." Dennoch wurde eine Tragödie verhindert. Seit Mitte Oktober gilt in Österreich die zweithöchste Terrorwarnstufe. "Konzerte sind dabei oft ein bevorzugtes Ziel von islamistischen Attentätern." Am Mittwoch gab es zwei Festnahmen und eine Anhaltung. Folgen werden Gespräche mit den Veranstaltern.

"Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was passieren hätte können", wenn das alte, von Kickl zertrümmerte BVT hier zuständig gewesen sei. Der Innenminister schloss mit einer Reihe an Danksagungen und einer abermaligen Forderung nach Messenger-Überwachung für die Behörden.

Geständnis

Der Haupt-Tatverdächtige habe am 25. Juli seinen Job gekündigt, kündigte dabei an, "noch Großes" vorzuhaben, so Franz Ruf. Seitdem machte er sich an Vorbereitungshandlungen. Er veränderte sein Erscheinungsbild und verfiel immer stärker der Propaganda.

Der am Nachmittag in Wien festgenommene 17-Jährige machte kurz zuvor mit seiner Freundin Schluss. Es trat also bei Beiden eine klare soziale Veränderung statt. Im Haus in Ternitz wurden Flüssigkeiten, Substanzen und technische Einrichtungen sichergestellt. Es handelte sich um Vorläuferstoffe von Wasserstoffperoxid, mit dem Sprengstoff hergestellt wurde.

Der 19-Jährige habe mittlerweile ein vollumfängliches Geständnis abgelegt. Aktuell sind keine weiteren Personen flüchtig.

Bombe, Messer, Macheten

DSN-Chef Haijawi-Pirchner lobte die Zusammenarbeit mit den internationalen Behörden. Der 19-Jährige habe Anleitungen zum Bombenbau recherchiert und heruntergeladen. Bei der Einvernahme gestand er, dass er neben Sprengstoff auch Hieb- und Stichwaffen beim Anschlag einsetzen wollte. Er selbst sollte den Terrorakt nicht überleben.

Im Haus wurden Macheten, Messer, Blaulicht und Folgetonhorn gefunden. Mit Letzteren wollten die Verdächtigen wohl zum Stadion kommen.

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    Festgenommen: Beran A. (19) – er soll einen Anschlag auf das Swift-Konzert geplant haben.
    Festgenommen: Beran A. (19) – er soll einen Anschlag auf das Swift-Konzert geplant haben.
    Thomas Lenger, Helmut Graf (Repro)

    Weitere Mitwisser möglich

    Der zweite Verdächtige, ein 17-Jähriger mit kroatischen und türkischen Wurzeln, war zum Zeitpunkt, als er festgenommen werden sollte, bereits am Happelstadion. Er arbeitete bei einer für den Aufbau zuständigen Firma. Auf seinem Handy fand sich ebenfalls IS-Material, er verweigerte aber die Aussage.

    Der dritte Verdächtige ist erst 15, hat einen türkischen Hintergrund und bestätigte, dass der 19-Jährige sich in den letzten Monaten stark verändert habe und nach Zündvorrichtungen fragte. Im Umfeld der Beschuldigten gibt es wohl noch weitere Personen, die von den Plänen gewusst und womöglich auch mitgeholfen haben könnten, so Haijawi-Pirchner.

    Mit dem Veranstalter standen DSN und Polizei am Mittwochabend in Austausch. "Wir haben zu keiner Zeit dazu gedrängt, die Veranstaltung abzusagen." Aus dem Geständnis gehe hervor, dass er es richtig finde, ungläubige Menschen zu töten.

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      HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com
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