Es handelt sich um jene Art von Dokument, von dem sich jeder wünscht, dass es nie im Briefkasten landet. Laut "Europe 1" beabsichtigt die französische Regierung, allen Bürgern im Falle eines bewaffneten Konflikts oder einer Krise auf französischem Boden ein Überlebenshandbuch zukommen zu lassen.
Dieser Leitfaden wurde vom Generalsekretariat für Verteidigung und nationale Sicherheit (SGDSN) erstellt, so "Midi Libre". Er umfasst rund zwanzig Seiten und soll im Detail "die richtigen Maßnahmen im Falle einer unmittelbaren Bedrohung in Frankreich" erläutern, teilt eine Regierungsquelle Europe 1 mit.
Diese Initiative der Regierung von Emmanuel Macron erfolgt in einem angespannten internationalen Kontext. Anfang März sprach der französische Präsident von einer "russischen Bedrohung", die "uns mit einer Aggressivität trifft", die "keine Grenzen zu kennen scheint". Ziel dieses Leitfadens sei es auch, die Bevölkerung auf einen möglichen Atomunfall, eine Naturkatastrophe oder eine neue Pandemie vorzubereiten.
"Ziel ist es, den Franzosen zu sagen, dass sie sich auf alle Eventualitäten vorbereiten sollen, nicht nur auf bewaffnete Konflikte", so die anonyme Quelle zu "Europe 1".
Die Broschüre besteht aus drei Teilen. Der erste mit dem Titel "Schützen Sie sich" enthält ein Überlebenskit in Form von Piktogrammen.
Den Franzosen wird geraten, haltbare Nahrungsmittel und Wasser zu horten, Kopien wichtiger Dokumente anzufertigen, sich mit einem batteriebetriebenen Radio auszustatten, um den Anweisungen der Behörden folgen zu können, und sich mit einem Erste-Hilfe-Kasten auszustatten. Die Bürger werden aufgefordert, sich zu schützen, aber auch Solidarität zu zeigen.
Der zweite Teil des Leitfadens erläutert, wie man im Falle einer unmittelbaren Bedrohung reagieren sollte und nennt die wichtigsten Notrufnummern. Die Broschüre endet mit einem Hinweis auf die Bedeutung eines Beitritts zu einer Reserve, sei sie militärisch, digital oder kommunal. "Dies ist der bürgerliche Teil der Broschüre. Ziel ist es, das Bewusstsein aller zu schärfen, bei jungen Menschen, Führungskräften und sogar Rentnern", erklärt die Regierung.
Für dieses Handbuch werden noch zwei Titel geprüft. Sie wurden Macron sowie Premierminister François Bayrou bereits vorgelegt.