"Können uns nicht aufhalten"

Putin droht Kiew mit weiteren Gebietsforderungen

Kreml-Chef Wladimir Putin will weitere Gebiete in der Ukraine beanspruchen, falls Kiew nicht auf die Krim und vier weitere Regionen verzichtet.
Newsdesk Heute
19.03.2025, 15:01

Einem Bericht der Tageszeitung "Kommersant" zufolge will Russland Präsident Wladimir Putin weitere Gebiete in der Ukraine beanspruchen, wenn Kiew nicht den Verlust der Krim und der Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson hinnimmt.

Wenn Kiew dies nicht tut, werde Moskau Odessa und andere Regionen beanspruchen. Dies soll Putin bei einem Treffen mit russischen Unternehmern gesagt haben, welches unmittelbar vor dem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump stattfand. Dort lehnte Putin eine umfassende Waffenruhe mit dem Land, in welches seine Armee vor drei Jahren einmarschierte, ab.

Putin zeigt sich optimistisch

Laut dem Bericht sei der Kreml-Chef zuversichtlich, dass die ukrainischen Streitkräfte die russischen Truppen nicht weiter aufhalten können. "Sie schaffen es nicht, sich einzugraben", zitierte "Kommersant" unter Berufung auf die anwesenden Unternehmer eine Aussage aus dem Treffen.

Im vergangenen Jahr schafften es die russischen Streitkräfte tatsächlich rund 3.600 Quadratkilometer ukrainischen Bodens zu besetzen. Zuletzt ist das Tempo des russischen Vormarschs in der Ukraine jedoch deutlich gesunken.

Selenskyj: "Russland will Krieg nicht beenden"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Moskau bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb in Helsinki vor, den Krieg nicht beenden zu wollen. Er forderte die USA dazu auf, die Waffenruhe zwischen seinem Land und Russland zu überwachen. Dabei sollten sie sich auf Energieanlagen konzentrieren.

Selenskyj zufolge hätten nächtliche russische Angriffe auf die Ukraine die Energieversorgung, den Verkehr und die zivile Infrastruktur beeinträchtigt. Der ukrainische Präsident hoffe, dass die vereinbarte teilweise Waffenruhe umgesetzt werde.

Russland habe aber bisher gezeigt, dass es nicht bereit sei, den Krieg zu beenden. Die Worte Putins, der sich am Dienstag in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump auf eine 30-tägige Aussetzung der Angriffe auf die Energieinfrastruktur verständigt hat, stünden im Widerspruch zur Realität, sagte Selenskyj.

Der finnische Präsident bekräftigte, dass die Ukraine das unbestrittene Recht habe, sich selbst zu verteidigen. Stubb zufolge sei die Ukraine europäisch. "Hoffentlich sind wir bald in der EU und in der NATO vereint", betonte der Finnlands Präsident. Zudem erklärte Stubb, dass sein Land, solange es nötig sei, an der Seite der Ukraine stehen werde.

Ein Toter und drei Verletzte bei russischen Angriffen

Unterdessen gingen die russischen Angriffe auf die Ukraine in der Nacht auf Mittwoch weiter. Moskau feuerte sechs Raketen und 145 Drohnen auf das Nachbarland. Laut Behördenangaben wurde bei einem Angriff auf ein Wohnhaus in der Region Sumy ein Mensch getötet und drei weitere verletzt. Auch zwei Krankenhäuser in der nördlichen Region wurden beschädigt.

Der ukrainischen Armee zufolge konnte die Luftabwehr 72 Drohnen abschießen, 57 seien vom Radar verschwunden, ohne Schäden anzurichten. Laut der ukrainischen Eisenbahngesellschaft sei eine Energieinfrastruktur der Bahn in der zentralen Region Dnipropetrowsk von Drohnen getroffen worden. Der Bahnverkehr wurde dadurch jedoch nicht beeinträchtigt.

Telefonat mit Trump und Gespräche in Jeddah

Selenskyj kündigte an, dass er noch im Lauf des Tages in Kontakt mit US-Präsident Trump treten werde. Die beiden würden "die nächsten Etappen diskutieren". Zudem warnte er davor, auf Russlands Forderung nach einem Ende der Waffenlieferungen an die Ukraine einzugehen. "Ich glaube nicht, dass bei der Hilfe für die Ukraine Zugeständnisse gemacht werden sollten, sondern dass die Hilfe für die Ukraine im Gegenteil verstärkt werden sollte", sagte Selenskyj.

Am Sonntag sollen dann die Gespräche über eine Waffenruhe in der Ukraine in Saudi-Arabien weitergehen. Trumps Sondergesandter Steve Witkoff sagte in einem Interview mit dem Sender Fox News, dass die Gespräche über ein Waffenruheabkommen zwischen Russland und der Ukraine am Sonntag in Jeddah beginnen werden.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 19.03.2025, 15:05, 19.03.2025, 15:01
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