Die 45-jährige Patrizia ist seit neun Jahren mit Rafael (48) zusammen, verheiratet sind die beiden seit Juni 2024.
"Ich erinnere mich noch genau an die Nacht, als ich Rafael 2016 das erste Mal traf. Er arbeitete an der Bar und ich war neu als Aushilfe dort. Rafael wies mich ein und wir hatten es sehr lustig. Er war so anders als die anderen Männer, die ich kannte – er ist anständig, respektvoll gegenüber Frauen und zeigte mir gegenüber keinerlei Interesse.
Das erste Mal mehr in ihm sah ich bei einer Halloweenparty im Club. Wir mussten für ein Gruppenfoto posieren und Rafael meinte, dass er es mag, wenn ich vor ihm stehe. Danach flirteten wir via Facebook-Messenger, bis es schließlich zum ersten Date kam – bei dem er mich versetzte. Ich hatte am Abend zuvor die spontane Idee, dass wir uns am Weihnachtsmarkt treffen könnten. Doch am nächsten Tag hatte er mehr Lust auf Badewanne als Kälte. Böse war ich ihm trotzdem nicht, da wir nicht ganz so fix zusagten und ich machte mir einen schönen Tag mit meiner Tochter. Trotzdem lud ich ihn zu einem zweiten Date ein – und hier funkte es dann schlussendlich zwischen Tee und Sofa.
Innerhalb von sechs Wochen waren wir unzertrennlich und ich zog mit meiner Tochter zu ihm. Mein Leben war zu dieser Zeit alles andere als einfach: Ich steckte mitten in einer schwierigen Scheidung, hatte gerade meine Selbständigkeit aufgegeben und war zurück zu meiner Mutter gezogen. Er war für mich da, hat mir so viel gegeben, denn er ist der Typ Mensch, der für einen nicht nur zu hundert, sondern tausend Prozent da ist.
Vielleicht hat das auch mit seiner Erziehung zu tun. Er stammt aus einer streng katholischen polnischen Familie. Beim ersten Sonntagsessen bei seiner Familie war ich besorgt, wie sie auf meine italienischen Wurzeln, meine Tätowierungen und meine damals vierjährige Tochter reagieren würden. Doch schon da erklärten Rafaels Eltern meiner Tochter, dass sie Oma und Opa seien, dass ich sie Mama und Papa nennen solle und nahmen Rafael zur Seite, um ihm klarzumachen, dass er nun die Verantwortung für uns beide ernst zu nehmen habe. Das tat er vom ersten Moment an auch und so wurden wir zu einer echten Familie.
Unsere Beziehung wurde mit der Zeit immer stärker, und obwohl wir immer wieder über eine Hochzeit sprachen, kam der Antrag an Heiligabend 2023 überraschend. Den ganzen Abend lief Rafael nervös umher, bis er schließlich nach der Bescherung vor der gesamten Familie auf die Knie ging und dabei stammelte, dass ich die schönste Frau sei. Erst im zweiten Moment habe ich verstanden: Das ist ein Heiratsantrag! Meine Tochter, die er wie seine eigene angenommen hat, rief nur: 'Mensch Papa, du hast es versaut, wir haben es zwei Wochen geübt' und machte damit den Moment perfekt.
Seit unserer Traumhochzeit fühlen wir uns noch verbundener und wir wachsen stets aneinander trotz oder gerade wegen unserer Gegensätze – er, der ordnungsliebende Perfektionist, der sogar Socken bügelt, und ich, die spontane Chaotin. Er hat mir Strukturen beigebracht, die mein Leben einfacher machen, wie die Küchenschere immer am gleichen Platz zu haben. Und Rafael hat sich getraut, über seinen Schatten zu springen. Mit jedem Tag unserer Ehe lernen wir, uns noch mehr zu schätzen und geben uns sogar noch mehr Mühe."