39-Jährige ist lieber obdachlos, als 1 Tag zu arbeiten

Die 39-jährige Carola, bekannt aus der RTL-II-Doku "Armes Deutschland", ist mittlerweile das Gesicht der RTL-II-Sozialdoku "Armes Deutschland - Stempeln oder abrackern?" – und bekam unlängst eine eigene Spezialfolge. Diese haben die Doku-Macher, die die junge Frau seit dem Jahr 2017 begleiten, auch auf YouTube zugänglich gemacht. Und was die Arbeitslose, die jede Tätigkeit kategorisch ablehnt und lieber obdachlos ist, als einem Job nachzugehen ("daran wird sich auch so schnell nichts ändern"), erlebt hat, klingt unglaublich.

Sogar Sozialhilfe bekam sie lange nicht – weil den Antrag auszufüllen, einfach "zu viel" Arbeit sei. Die Langzeit-Arbeitslose – sie hat sich nach eigener Angabe in ihrem Leben erst einmal erfolglos beworben – war 2017, als sie erstmals vor die Kameras trat, noch mit dem Gabelstaplerfahrer Willi zusammen. Während er arbeitete, bekam Carola gar nichts, denn einen Antrag auf Sozialhilfe füllte sie einfach nicht aus. Dann überschlugen sich die Ereignisse.

"Muss das Gefühl haben, dass andere für mich arbeiten"

Wegen Mietschulden – Willi erklärte, Carola habe das Geld verraucht, das er heimbrachte, flog das Paar aus der Wohnung, wurde obdachlos, obwohl Willi weiter arbeitete. Carola weigerte sich aber weiter, sich eine Arbeit zu suchen, ihre einzige Bewerbung bei einem Rewe-Markt in Deutschland wurde abgelehnt. Auch eine Sozialwohnung verliert das Paar – weil Mietzahlungen ausblieben. Zu diesem Zeitpunkt war Carola schwanger, rauchte und trank aber Alkohol weiter. Das Kind kam viel zur Früh zur Welt, alle sieben Kinder von Carola leben in Pflegefamilien.

Danach begann in einer neuen Hochhaus-Siedlung eine Liebes-Tragödie. Aus "Langeweile" ging Carola Willi mit Nachbar Stefan fremd, während er seiner Arbeit nachging, trennte sie sich kurzerhand und zog beim Nachbarn ein. 2019 kamen Willi und Carola aber wieder zusammen. Weil Stefan von Carola verlangt hatte, die Wohnung sauber zu halten, flüchtete sie zurück zu Willi, denn "das sehe ich nicht ein."

Geschichte wiederholte sich immer und immer wieder

Kurze Zeit später verlobte sich das Paar, doch Willi wurde von Carola wieder mit Nachbar Stefan betrogen. Es folgte eine erneute Trennung des Paares – doch auch mit Stefan flogen wieder die Fetzen, bevor auch diese Beziehung zu Ende war. Und: Weil Willi die Ratenzahlung für eine Strafe von Carola wegen Schwarzfahrens einstellte, ging es für die junge Frau ins Gefängnis. 2020 fanden Willi und Carola ein weiteres Mal zusammen, ihre neue Wohnung wurde allerdings vom Staat beschlagnahmt, weil wieder Mietzahlungen ausblieben.

Schließlich zog Willi die Reißleine und trennte sich endgültig von Carola, diese zog 2021 wieder bei Stefan ein. Dort eskalierten aber immer wieder Streits – unter anderem, weil Carola ihrem Traum nachgehen wollte, Puzzles zu bauen und dann zu verkaufen. Die Arbeit hätte allerdings Stefan übernehmen sollen. Der Traum platzte 2022 ebenso wie die Beziehung, Carola landete erst auf der Straße, stellte aber immerhin Sozialhilfeanträge und erbettelte sich etwas Geld.

Und plötzlich reißen sich die Männer um die Arbeitslose

Kurze Zeit später zog Carola zu ihrer neuen großen Liebe, dem Pensionisten Lothar, ebenfalls ein Nachbar in der Hochhaus-Siedlung, in der sie damals mit Willi gewohnt hatte, im September 2022 verlobte sich auch dieses Paar – ihr könne eben kein Mann widerstehen, so Carola. Zeitgleich musste die heute 39-Jährige rund 145 Sozialstunden wegen Schwarzfahrens ableisten – wohl die erste Arbeit in ihrem Leben.

Immerhin schien es in Sachen Ämter besser zu laufen, Carola erhielt rückwirkend rund 1.000 Euro von der Behörde. Der bisherige Höhepunkt der Dokus: Bei Carolas Geburtstagsfeier ist auch Ex Stefan geladen – und plötzlich gestehen Lothar und Stefan der Arbeitslosen ihre Liebe.