Burgenland geht anderen Weg
Doskozil: "Wegen Regierung steigen Strompreise"
Hans Peter Doskozil kündigt einen neuen Preis-Hammer für 2025 an. Für das Burgenland sei das nicht akzeptabel. Doskozil schlägt einen anderen Weg ein.
Dosko-Donner gegen die aus dem Amt scheidende türkis-grüne Bundesregierung. Wie der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil am Mittwoch bekrittelte, werden die Strompreise in Österreich im kommenden Jahr neuerlich markant steigen: "Wegen der Bundesregierung", so der SP-Grande.
Schock-Ansage: "Strompreisbremse läuft aus"
Das Burgenland werde einen anderen Weg gehen, verspricht er: "Bei uns bleiben die Strompreise dauerhaft günstig, stabil und planbar", so der Landeshauptmann. Hintergrund der neuen Teuerung: "Der Bund lässt die Strompreisbremse mit Jahresende auslaufen, der Bund erhöht die Netzkosten und der Bund erhöht die Abgaben auf Energie", erläutert Doskozil.
Doskos Burgenland Energie mit Preisgarantie
Mit dieser Tatsache werde man ab 1. Jänner 2025 in ganz Österreich konfrontiert sein. "Für uns im Burgenland ist das kein akzeptabler Weg und ich bin sehr stolz, dass sich mit dem 'Fanclub Burgenland Energieunabhängig' eine Energiegemeinschaft gegründet hat, die hier mit dem Umsetzungspartner Burgenland Energie entsprechend gegensteuert. Während die Strompreisebremse im Bund ausläuft, bieten wir mit dem Fixpreis die 10 Cent netto pro Kilowattstunde mit Wind- und Sonnenstrom im Burgenland auf 20 Jahre", so Doskozil.
Österreich vor "Höhepunkt der Energiekrise"
Hintergrund für den neuen Preis-Schock: "In weniger als 14 Tagen wird überhaupt kein Erdgas mehr aus Russland nach Österreich und Europa durch die Pipelines kommen. Das ist der Höhepunkt der Energiekrise und wir haben in den letzten Tagen auf den Großhandelsmärkten bereits wieder in manchen Stunden extreme Strompreise von bis zu 85 Cent pro Kilowattstunde gehabt. In dieser Phase lässt die Bundesregierung die Entlastungsmaßnahmenbei den Energiekosten auslaufen", erklärte Burgenland-Energie-Chef Stephan Sharma.
Als Energieunternehmen habe man auf die Festlegung der Netzkosten und Abgaben keine Einflussmöglichkeit, diese werden gesetzlich auf Bundesebene festgelegt und sind vom Energieversorger an die Kunden zu verrechnen. "Deswegen unterstützen wir den 'Fanclub Burgenland Energieunabhängig', indem wir unsere Wind- und Photovoltaikanlagen in den Fanclub einbinden, um die Menschen im Burgenland zu entlasten."
Auch Sharma betonte, dass man im Burgenland mit diesem Strommarktmodell ein klares Gegenmodell entwickelt habe: "In der burgenlandweiten regionalen Energiegemeinschaft bleibt die Strompreisbremse, es sinken die Netzkosten und es sinken die Abgaben bei Wind- und Sonnenstrom. Im Unterschied zum Auslaufen der Entlastungsmaßnahmen des Bundes, senkt der Fanclub über die Energiegemeinschaft die Stromkosten für burgenländische Haushalte um ein Drittel."
"Unsägliches Schauspiel"
Zu Wort gemeldet hat sich der rote Grande auch zum Ampel-Poker in Wien. Nicht nur vielen Österreichern, auch Burgenlands SPÖ-Landeshauptmann Doskozil gehen die Regierungsverhandlungen offenbar zu langsam: Die Debatte um die Staatsschulden sei ein "unsägliches Schauspiel", sagte er am Mittwoch in Eisenstadt.
Und fügte sarkastisch hinzu: "Ich bin schon froh, dass nicht eingetreten ist, was teilweise angekündigt wurde und über Weihnachten eine Verhandlungspause ist und die Herrschaften auf Urlaub fahren." Die Chance, dass die Ampel zustande kommt, bezifferte er mit 50:50.
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Auf den Punkt gebracht
- Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil kritisiert die türkis-grüne Bundesregierung für die steigenden Strompreise und kündigt an, dass das Burgenland einen anderen Weg gehen wird, um die Preise stabil und planbar zu halten.
- Er betont, dass die Strompreisbremse im Burgenland bestehen bleibt und durch die regionale Energiegemeinschaft die Stromkosten für Haushalte um ein Drittel gesenkt werden, während die Bundesregierung die Entlastungsmaßnahmen auslaufen lässt.