Während in anderen Teilen Österreichs der Winter ausbleibt, wird in der burgenländischen Gemeinde Wiesen trotzdem Schi gefahren. Möglich macht das eine eigene Beschneiungsanlage, mit der die Piste künstlich präpariert wird. Doch in den sozialen Medien reißt die Kritik nicht ab: Viele werfen dem Verein vor, unnötig viel Strom zu verbrauchen und die Umwelt zu belasten.
Astrid Hofer vom Schiklub Wiesen kann diese Vorwürfe nicht nachvollziehen. "Diese Leute sollen einfach herkommen und sich anschauen, was wir hier machen", sagt sie im Gespräch mit "Heute". Man biete Kindern und Jugendlichen eine Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen, anstatt die Zeit vor Bildschirmen zu verbringen.
Die Schipiste in Wiesen wird ausschließlich durch den lokalen Schiverein betrieben. Rund 1.000 Mitglieder umfasst der Verein, diese engagieren sich ehrenamtlich und kümmern sich um alles – von der Präparierung der Piste bis zum Liftbetrieb. "Wir haben letztes Jahr eine Ausbildung in Kaprun gemacht", erzählt Betriebsleiter Christoph Janisch. Besonders stolz ist man darauf, dass der Lift auch abends in Betrieb ist. Freitag kann bis 20 Uhr bei Flutlicht gefahren werden, anschließend wird oft bei einer gut besuchten Après-Ski-Party gefeiert.
Die Betreiber betonen, dass es sich nicht um ein kommerzielles Projekt handelt, sondern um eine Initiative, die den Wintersport in der Region fördern soll. "Natürlich kostet das alles Energie, aber es geht darum, dass Kinder Freude an der Bewegung haben und sich draußen aufhalten", erklärt Hofer.
Trotz der harschen Kritik bleiben die Verantwortlichen entspannt. Der Lift werde ohnehin nur etwa 14 Tage in Betrieb sein – abhängig von den Temperaturen. "Kritik gibt es immer, aber wir konzentrieren uns darauf, dass die Kinder und Familien hier eine schöne Zeit haben", so Hofer.
Ob die Diskussionen den Verein umstimmen, bleibt abzuwarten. Vorerst sind die Verantwortlichen entschlossen, den Betrieb aufrechtzuerhalten – mit oder ohne Zustimmung der Kritiker.