Klartext in der "Pressestunde"

Doskozil: "Babler soll jetzt zeigen, was er kann"

Burgenlands Landeschef Hans Peter Doskozil äußerte sich am Sonntag in der ORF-"Pressestunde" zu seiner Gesundheit, Migration und SPÖ-Chef Babler.

André Wilding
Doskozil: "Babler soll jetzt zeigen, was er kann"
Burgenlands Landeschef Hans Peter Doskozil in der ORF-"Pressestunde".
Screenshot / ORF

Landeshauptmann, SPÖ-Parteichef im Burgenland und jetzt auch Buchautor: "Hausverstand" nennt Hans Peter Doskozil sein in Kürze erscheinendes Buch – eine Abrechnung mit der Bundespartei sei es nicht, heißt es. Mit öffentlich geäußerter Kritik hat sich Doskozil ohnedies nie zurückgehalten.

An der Überarbeitung des "Kaiser-Doskozil-Papiers" zur Migration möchte der 54-Jährige nicht mitwirken, einer möglichen Koalition der SPÖ mit der ÖVP nach der Nationalratswahl im Herbst steht er ablehnend gegenüber, und der Kontakt zu SPÖ-Parteichef Andreas Babler sei "überschaubar".

Doch was will Hans Peter Doskozil? Wie geht er mit Kritik an seiner Amtsführung als Landeshauptmann um, und wie geht es ihm gesundheitlich? Genau diesen Fragen stellte sich Burgenlands Landesfürst am Sonntag, 23. Juni, in der ORF-"Pressestunde". Doskozil stand dabei Hans Bürger (ORF) und Susanne Puller-Knittelfelder (Austria Presse Agentur) Rede und Antwort.

Doskozil und sein Pflaster

Gleich zu Beginn des Gesprächs wollte Bürger von Doskozil zunächst wissen, weshalb er ein Pflaster am Hals hat. "An dieser Stelle, wo das Pflaster ist, befindet sich der Luftröhrenschnitt", erklärte Doskozil, der er im März zum bereits siebten Mal eine Operation hatte. "Es kann daher durchaus sein, dass ich dort ab und zu drücken muss."

Angesprochen auf das Thema Asyl und warum er an der Überarbeitung des "Kaiser-Doskozil-Papiers" nicht mitwirken wollte, stellte der gebürtige Steirer unmissverständlich klar: "Das Thema Migration, Asyl ist parteiintern sicher ein sehr umstrittenes. Das kann man offen sagen und ist auch nichts Unbekanntes."

Man befinde sich aber wenige Monate vor der Nationalratswahl in einer "sensiblen Phase" und SPÖ-Chef Andreas Babler solle sich in aller Ruhe auf die Wahl im Herbst vorbereiten können. Daher wolle sich Doskozil zum jetzigen Zeitpunkt auch gar nicht viel zum neuen Asylplan der SPÖ äußern.

"Es gibt aber sicher den einen oder anderen Punkt, den ich anders sehe", so Doskozil. Er möchte dazu aber aufgrund der Vorbereitungen zur Nationalratswahl 2024 nicht näher ins Detail gehen, denn: "Babler soll beweisen, was in ihm steckt und was er auch parteiintern versprochen hat". Und das sei ein Sieg bei der Wahl im Herbst.

"Nicht Herr der Lage"

Was Doskozil bei dem Thema Asyl und Migration aber durchaus fasziniere und er auch scharf kritisiert, ist der Umstand, dass Österreich seit Jahren Innenminister aus der ÖVP und FPÖ erlebe, man aber nach wie vor "nicht Herr der Lage sei". Daher würden sich auch viele Probleme in der Integration ergeben, wie etwa an den Schulen.

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    "Die Verantwortung dafür trägt aber nicht die SPÖ. Wir haben den Innenminister in den letzten 24 Jahren nicht gestellt. Und niemand redet darüber", machte Hans Peter Doskozil in der "ORF"-Pressestunde klar und sparte dabei nicht an Kritik.

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