Wahl-Kritik

"Rechtfertigen müssen" – Doskozil rechnet mit Partei ab

Während die Bundes-SPÖ von einem "stabilisierten" Ergebnis bei der EU-Wahl spricht, wird dieses laut Landeshauptmann Doskozil Konsequenzen haben.

Newsdesk Heute
"Rechtfertigen müssen" – Doskozil rechnet mit Partei ab
Burgenlands SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil will nach der EU-Wahl nicht zur Tagesordnung übergehen.
Denise Auer

Burgenlands SPÖ-Landesparteichef und -Landeshauptmann Hans Peter Doskozil lässt erneut mit einem Querschuss gegen die eigene Partei aufhorchen. Hintergrund ist dieses Mal das Ergebnis der SPÖ bei der EU-Wahl. Mit 23,23 Prozent der Stimmen führen die Roten ein leichtes Minus von 0,66 Prozent ein, kamen aber nur auf Platz 3 hinter der FPÖ mit 25,73 Prozent (+8,53 Prozent) und der ÖVP mit 24,73 Prozent (-9,82 Prozent).

"Wir haben gemeinsam ein stabiles Ergebnis eingefahren", versuchte SPÖ-Chef Andreas Babler noch vor dem Endergebnis zu beruhigen. "Die FPÖ ist zwar vorne, aber nicht so viel wie vorhergesagt. Die ist packbar – plus zwei Prozent, minus zwei Prozent", richtete Babler vor beherzt klatschenden Funktionären und SP-Freunden bei der Wahlpartey der Roten den Blick auf die Nationalratswahl. "Ich habe Herzblut gespürt."

Nach der Nationalratswahl werden sich die Verantwortlichen rechtfertigen müssen
Hans Peter Doskozil,
zum Ergebnis der SPÖ bei der EU-Wahl

Ganz anders sieht das Ergebnis am Montag Doskozil, wie er am Rande einer Pressekonferenz anklingen ließ. Das Ergebnis sei "nicht berauschend" und "nach der Nationalratswahl werden sich die Verantwortlichen rechtfertigen müssen", rechnete Doskozil mit der Spitze seiner eigenen Partei ab. "Das ist nicht schönzureden, das ist keine Frage." Kurioser Nachsatz: Bis zu Natuionalratswahl solle "Ruhe" sein, danach müssten sich "mehrere" Personen rechtfertigen.

Die emotionale Elefantenrunde im ORF

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    Andreas Schieder sichtlich emotional in der ORF-Elefantenrunde.
    Andreas Schieder sichtlich emotional in der ORF-Elefantenrunde.
    Helmut Graf

    Besonders sauer scheint Doskozil aufzustoßen, dass Parteichef Babler das EU-Wahlergebnis als "stabilisiert" bezeichnet hatte: "Ich sag’ in diesem Sinne alles Gute für die Nationalratswahl." Und Doskozil deutet gar eine neue Debatte um den SPÖ-Parteivorsitz an, denn ob Babler der Richtige für den Posten als SPÖ-Chef sei, "diese Diskussion werden wir aber sicher nach der Nationalratswahl führen". "Beachtenswert" hingegen sei das SPÖ-Ergebnis im Burgenland.

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    red
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