El Salvador und Bhutan jubeln

Deutschland verspielt mit dem Bitcoin-Plan Milliarden

Als Nayib Bukele den Bitcoin-Plan für El Salvador ankündigte, erntete er Spott. Nun gewinnt das Land Millionen. Deutschland verzockte sich hingegen.

Deutschland verspielt mit dem Bitcoin-Plan Milliarden
Nayib Bukele (links) und Donald Trump sind Bitcoin freundlich gestimmt.
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El Salvador hat 2021 angekündigt, Bitcoin als erstes Land der Welt zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel zu machen. Präsident Nayib Bukele verkündete damals, das Land habe dafür seine ersten 400 Bitcoin gekauft.

Kurze Zeit später, im November 2021, erreichte Bitcoin seinen damaligen Höchststand von knapp unter 60.000 Euro. Im Jänner lag der Kurs allerdings rund 40 Prozent tiefer. Prompt erntete Bukele Spott: El Salvador habe mit Bitcoin zehn bis 20 Millionen Dollar verspielt, das belaste die Staatskasse eines Landes, das bereits jetzt zu den ärmsten in Zentralamerika gehöre.

Zuerst verspottet, jetzt massiv im Plus

Bukele ließ sich nicht beirren und kaufte die Kryptowährung weiter. Heute lacht niemand mehr über ihn: Bitcoin hat mittlerweile neue Höchststände erreicht, womit der Wert von El Salvadors Bitcoin-Beständen innerhalb einer Woche um über 100 Millionen US-Dollar angestiegen ist.

Laut Zahlen von Arkham Intelligence hält El Salvador mittlerweile 5.935 Bitcoin, die rund 535 Millionen US-Dollar wert sind. "Ich habe es euch gesagt", twitterte Bukele am 11. November, als der Kurs explodierte.

Das sind die elf größten Risiken von Bitcoin

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    Bhutans Bitcoin sind eine Milliarde US-Dollar wert

    Noch mehr Bitcoin als El Salvador hält das Königreich Bhutan. Es stellt Bitcoin laut "Cointelegraph" seit April 2019 selbst her, was man als Mining bezeichnet. Der Kurs der größten Kryptowährung der Welt lag damals bei 5.000 US-Dollar, heute ist er etwa 18 Mal höher. Am 11. November war Bhutans Bitcoin-Bestand rund eine Milliarde Dollar wert.

    Deutschland entgeht Milliarden-Gewinn

    Einen anderen Weg eingeschlagen hat Deutschland: Das Land verkaufte im Sommer 50.000 konfiszierte Bitcoin für 2,3 Milliarden Euro. Das sorgt für Kritik: "Nur vier Monate später hätte das Bundesland dafür rund acht Milliarden Euro mehr bekommen – eine Summe, die Deutschland sicherlich gut hätte gebrauchen können", sagt Rino Borini, der den Bitcoin-Lehrgang der Hochschule für Wirtschaft Zürich leitet, auf Anfrage von "20 Minuten".

    Bitcoin, die bekannteste Kryptowährung

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      Immer mehr bekannte Personen investieren in Bitcoin.
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      Donald Trump will Bitcoin der USA halten

      Die USA halten rund 213.000 beschlagnahmte Bitcoin, die heute über 15 Milliarden US-Dollar wert sind. Der nächste Präsident Donald Trump hat versprochen, eine strategische Bitcoin-Reserve für die USA aufzubauen.

      Ob Trump das wirklich machen wird, ist umstritten. "Es würde Sinn ergeben, und ich vermute, dass er das umsetzen will", sagt Borini von der HWZ. Thomas Rühl, Anlagechef und Leiter Research der Schwyzer Kantonalbank, ist hingegen skeptisch: "Ich halte das für unwahrscheinlich, das wäre extrem riskant", sagt er im Interview mit 20 Minuten.

      Und Österreich?

      Österreich hält keine Bitcoin als strategische Reserve, auch die Nationalbank kauft die Kryptowährung nicht. Die Nationalbank hat allerdings Mitte des Jahres Daten veröffentlicht, wie verbreitet Bitcoin hierzulande ist (die Daten stammen allerdings von Ende 2022). Da heißt es: "3 % der Bevölkerung in Österreich halten Kryptowerte in ihrem Portfolio. Dabei handelt es sich in 90 % der Fälle um Werte in Höhe von wenigen tausend Euro, die durchwegs höchstens ein Drittel am Finanzvermögen des jeweiligen Haushalts ausmachen."

      Und: "Nach ihren Motiven befragt, nennen die meisten Krypto-Besitzenden als häufigsten Grund die Spekulation auf Kurssteigerungen sowie technische Neugier und Portfoliodiversifizierung. Auch wenn ein kleiner Teil der Krypto-Besitzenden Misstrauen gegen das Finanzsystem als Motiv nennt, hat niemand aus dieser kleinen Minderheit sein bzw. ihr gesamtes Finanzvermögen in Krypto verlagert bzw. veranlagt. Mindestens ebenso bemerkenswert ist, dass niemand angibt, Kryptowerte erworben zu haben, um sie als Zahlungsmittel zu nutzen."

      Bitcoin-ETF: darum gehts und das ist passiert

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        Die ersten Bitcoin-ETFs können an den Börsen gehandelt werden.
        Die ersten Bitcoin-ETFs können an den Börsen gehandelt werden.
        REUTERS

        Auf den Punkt gebracht

        • El Salvador und Bhutan haben durch ihre Bitcoin-Investitionen erhebliche Gewinne erzielt, während Deutschland durch den Verkauf von Bitcoin-Mitteln potenzielle Milliardenverluste hinnehmen musste
        • Präsident Nayib Bukele von El Salvador wurde zunächst verspottet, doch mittlerweile hat sich der Wert der Bitcoin-Bestände des Landes stark erhöht, während Bhutan sogar Bitcoin im Wert von einer Milliarde US-Dollar hält
        red, 20 Minuten
        Akt.