Die Kryptoszene rätselt schon lange darüber, wer der ominöse Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto ist: eine Gruppe von Personen, eine Frau oder gar die CIA? Nichts davon, sagt der Filmemacher Cullen Hoback in seiner neuen HBO-Dokumentation "Money Electric: The Bitcoin Mystery": Der Erfinder von Bitcoin sei der kanadische Software-Entwickler Peter Todd.
Als Bitcoin im Jahr 2008 das Licht der Welt erblickte, war Todd 23 Jahre alt. Dass der Kanadier jahrelang am Code von Bitcoin und anderen Blockchain-Netzwerken mitarbeitete, war bereits bekannt. Neu ist hingegen, dass er Bitcoin erfunden haben soll, wie HBO behauptet.
Todd sagt im Film zwar tatsächlich, dass er Satoshi Nakamoto sei, später beschrieb er diese Aussage aber als ironisch und distanzierte sich davon. Auf Anfrage von "CNN" doppelt er nun nach: Er wirft Filmemacher Hoback vor, unverantwortlich gehandelt zu haben und so sein Leben in Gefahr zu bringen. Hoback klammere sich an einen Strohhalm und stilisiere Zufälle zu etwas Großem hoch. "Das ist ein Kennzeichen von Verschwörungsdenken", so der angebliche Bitcoin-Erfinder.
Die Identität des Bitcoin-Erfinders ist seit Jahren ein Mysterium. Immer wieder gab es Versuche, ihm auf die Spur zu kommen. Bis jetzt waren alle erfolglos. Im Jahr 2014 behauptete etwa die Journalistin Leah McGrath Goodman, der in Kalifornien lebende Dorian Nakamoto sei die Person hinter der Kryptowährung. Das stellte sich allerdings als falsch heraus.
Zwei Jahre später trat der australische Informatiker Craig Steven Wright an die Öffentlichkeit und sagte: "Ich bin Satoshi Nakamoto." Beweise dafür konnte er allerdings nie liefern. Stattdessen entschied ein britisches Gericht Anfang dieses Jahres, dass Wright nicht Satoshi sei. Auch der Kryptograph Hal Finney und der Informatiker Nick Szabo wurden als Bitcoin-Erfinder gehandelt, stichhaltige Beweise dafür gab es aber nie.