Monatelange Proteste

Blokada! Studenten aus Novi Sad radeln durch Europa

Ein Bahnhofsdach stürzte in Serbien, riss 16 Menschen in den Tod. Seither kommt es landesweit zu Protesten. Nun radeln Studenten bis nach Straßburg.
Community Heute
05.04.2025, 10:45

Anfang November ließ das tragische Unglück von Novi Sad in Serbien das Fass bei tausenden Serben überlaufen, 16 Menschen verstarben nach dem Sturz eines Bahnhofsdachs. Die Folge: Monatelange Proteste im ganzen Land, mehrere Städte wurden immer wieder lahmgelegt – "Heute" berichtete.

Das Anliegen vieler Serben: das Recht, ohne Angst, Zensur und Gewalt zu leben. Dafür setzen sich nun auch Studenten aufs Rad und reisen durch mehrere Länder. Im französischen Straßburg möchten sie ihre Stimme auf internationaler Ebene Ausdruck verleihen.

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Tragödie in Novi Sad – 16 Menschen starben

12 Tage, 1.300 Kilometer, rund 100 Studenten am Rad und tausende Unterstützer in ganz Europa: Am Donnerstag startete die Rad-Tour in der nordserbischen Metropole Novi Sad, auf der Homepage "turadostrazbura.rs" (zu Deutsch: "Tour nach Straßburg") kann man die Route der jungen Serben live mitverfolgen.

In 14 Tagen möchten die Studierenden über Serbien, Ungarn, Österreich und Deutschland nach Straßburg in Frankreich radeln. Unterstützt wird das Event unter anderem von der Organisation "Blokada Beč" (zu Deutsch: "Blockade Wien").

Die Strecke ist rund 1.300 Kilometer lang, doch für ihr Anliegen ist den Studenten kein Weg zu weit, denn: Seit fünf Monaten gibt es in Serbien Studierendenproteste sowie Blockaden von Universitäten und Schulen, ausgelöst durch den Einsturz eines Bahnhofsvordachs in Novi Sad. Der Vorwurf der jungen Studenten: Systemische Korruption und die Untergrabung des Rechtsstaats.

"Recht derer verteidigen, die zum Schweigen gezwungen werden"

Auf ihrem Weg nach Straßburg machen die Studierenden auch in Wien halt. Am Montag sollen die serbischen Radler um 17.30 Uhr am Maria-Theresien-Platz in der Hauptstadt empfangen werden.

Danach soll die Route über Linz, Salzburg, München und Stuttgart fortgesetzt werden. Über Karlsruhe im Südwesten Deutschland geht es dann nach Straßburg – am 15. April sollen die Studenten auf zwei Rädern ankommen.

Doch wieso geht die Reise nach Straßburg? "Damit europäische Institutionen Druck auf die Regierung ausüben und die Rechte derer verteidigen, die zum Schweigen gezwungen werden", heißt es auf der Homepage der Straßburg-Tour.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 05.04.2025, 12:41, 05.04.2025, 10:45
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