In der nordserbischen Metropole Novi Sad gab es Anfang November beim Einsturz eines Vordachs des Hauptbahnhofs mehrere Tote – "Heute" berichtete. Zunächst sprach Serbiens Innenminister Ivica Dacic von mindestens acht Toten, diese Zahl wurde schnell auf 15 korrigiert. Nun steht fest: Am Freitag verlor ein 19-Jähriger einen monatelangen Kampf um sein Leben.
Wie das serbische Medium "blic.rs" berichtet, starb ein 19-jähriger Mann nach monatelanger Behandlung. Mit allen Mitteln versuchten die Ärzte der Militärmedizinischen Akademie in Belgrad, das Leben des 19-Jährigen zu retten. Über vier Monate lang lebte die Hoffnung für den jungen Mann. Zunächst kämpften Ärzte im Klinikzentrum der Vojvodina um sein Leben, seit dem 29. Jänner befand sich der serbische Staatsbürger im Belgrader Militärspital in Behandlung.
Trotz aller Behandlungsmaßnahmen und des maximalen Einsatzes des Spitals-Personals erlag der Patient seinen komplexen und schwerwiegenden Verletzungen. "Wir sprechen der Familie des Verstorbenen unser tiefstes Beileid aus", gab das Krankenhaus am Freitagvormittag offiziell bekannt.
Am schicksalshaften 1. November kam der junge Mann am Bahnhof in Novi Sad an und hatte es eilig, nach Hause zu seiner Familie zurückzukehren, als plötzlich eine mehrere hundert Tonnen schwere Betonüberdachung auf ihn und 16 weitere Menschen einstürzte.
Seither steht in Serbien kein Stein auf dem anderen: Monatelange Proteste und Straßenblockaden waren die Folge, in mehreren serbischen Städten protestierten gegen die amtierende Vučić-Regierung – "Heute" berichtete.
Sogar im Ausland demonstriert die serbische Diaspora regelmäßig. Vor der serbischen Botschaft in der Wiener Landstraße versammelten sich etwa Anfang Februar mehrere Hunderte Serben – "Heute" berichtete. Viele Serben bezeichneten den Vorfall als Ergebnis von Korruption und Nachlässigkeit der Behörden.
Mittlerweile ist das gesamte Regierungsteam samt Ministerpräsident Vučević geschlossen zurückgetreten, genauso wie der Bürgermeister der Stadt Novi Sad. Geht es nach den tausenden Demonstranten, soll jetzt auch Vučićs politische Karriere enden.