Russland hat nach den mehrmonatigen Protesten gegen Korruption in Serbien vor "Chaos" in dem Balkan-Staat gewarnt. "Es ist äußerst wichtig, dass die Demonstranten (...) Vernunft zeigen und nicht denjenigen folgen, die Emotionen schüren", sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Donnerstag. "Chaos muss in Serbien vermieden werden."
Serbien unterhält seit langem enge Beziehungen zu Moskau und hat sich geweigert, wegen des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine Sanktionen gegen Russland zu verhängen - im Gegensatz zur EU, welcher der Balkanstaat beitreten möchte.
Nach den wochenlangen von Studierenden angeführten Massendemonstrationen wegen des tödlichen Einsturzes eines Bahnhofsdachs im November in Novi Sad mit 15 Toten war am Dienstag der serbische Regierungschef Milos Vucevic, ehemals Bürgermeister von Novi Sad, zurückgetreten. Die Studenten haben angekündigt, ihre Proteste dennoch fortzusetzen.
Am Donnerstag erklärte die serbische Regierung, die Studiengebühren halbieren zu wollen. Finanzminister Sinisa Mali kündigte dies im Onlinedienst Instagram an. Durch eine Umschichtung von Geldern im Haushalt würden die Studiengebühren um 50 Prozent gesenkt, schrieb er. Die demonstrierenden Studenten fordern unter anderem eine Erhöhung des Budgets für die Hochschulbildung um 20 Prozent. (AFP)