Die Wien-Wahl naht mit großen Schritten, am 27. April werden die Bewohner der Bundeshauptstadt zu den Urnen gebeten – aktuellen Umfragen zufolge wird die SPÖ einen Erdrutschsieg einfahren und die FPÖ stark dazugewinnen. Die größte Verliererin ist die Wiener Volkspartei, ihr droht ein Absturz auf rund zehn Prozent, nicht einmal Platz vier ist sicher.
Dennoch zeigt man sich in der Lichtenfelsgasse gelassen: "Umfragen sind wie Parfüm: Man soll daran riechen, aber nicht davon trinken", zitiert ÖVP Wien-Obmann Karl Mahrer Bundeskanzler Alexander Schallenberg. "Heute" sprach mit dem Politiker, der in seine erste Landtags- und Gemeinderatswahlen geht. Und das in einem frisch erbauten "Wahlkampfherz" in der ÖVP-Zentrale.
...die negativen ÖVP-Trends bei Wahlen: "Wir vergleichen immer die Ergebnisse, die wir jetzt erzielen, mit Ergebnissen aus den Jahren 2019 und 2020, als der große Hype um Sebastian Kurz war. Das sind Ergebnisse, die so derzeit nicht mehr stattfinden. Damit sind die Verluste bei Wahlen in den letzten Wochen und Monaten durchaus nachvollziehbar."
...die drei größten Probleme in Wien: "Zum einen das Gesundheitssystem, dann die überbordenden Sozialleistungen und damit die ungezügelte Zuwanderung aus dem In- und Ausland. Ein ganz besonders großes Problem ist die Bildung. Jeder zweite Volksschüler versteht kein Deutsch, viele Kinder haben keine Chance in der Bildungskarriere und landen oft in der Arbeitslosigkeit."
...die Bilanz von Christoph Wiederkehr: ""Er muss seine eigene Verantwortung wahrnehmen, statt PR-Projekte aus dem Boden zu schießen, die nichts bringen. Stadtrat Wiederkehr hat eine Bilanz, die man nur als Bildungsversagen bezeichnen kann. Die NEOS wollten den Kindern und Jugendlichen die Flügel heben lassen. In Wahrheit hat Wiederkehr ihnen die Flügel gestutzt.
...Wien als "Sozialmagnet": "Das Sozialhilfe-Grundgesetz sollte auch in Wien umgesetzt werden. Damit würde man die Sozialleistungen in Wien an die Leistungen der Bundesländer rund um Wien anpassen. Wir müssen zum Beispiel abgelehnte Asylwerber, die nicht in ihre Heimat können, in den Arbeitsmarkt bringen und nicht ins Sozialsystem. Wir brauchen für diese Menschen Tagesstruktur, Arbeit und dann bekommen sie auch Wertschätzung und haben Perspektiven.
...die Migrationspolitik in Wien: "Es ist wichtig, die Ursachen zu bekämpfen. Die linken Stadtregierungen der letzten 25 Jahre haben ungezügelte Zuwanderung zugelassen, und das hat dazu geführt, dass die Communitys immer mehr geworden sind und sie sich in Wirklichkeit nicht mehr integrieren müssen."
...die Bandenkonflikte: "Wenn junge Menschen keine Perspektive haben, führt das sehr schnell zu Drogen-, Gewalt- und Bandenkriminalität. Am Ende erleben wir das, was wir voriges Jahr gesehen haben, wo selbsternannte Friedensrichter aus afghanischen, syrischen oder tschetschenischen Communitys miteinander verhandeln. Ich möchte nicht, dass Wien so wird wie Berlin-Neukölln, wo sich Menschen aufgrund der Ghettos nicht mehr auf die Straße trauen. Die Situation ist wirklich bedrohlich."
„Ich möchte nicht, dass Wien so wird wie Berlin-Neukölln, wo sich Menschen aufgrund der Ghettos nicht mehr auf die Straße trauen.“ÖVP-Wien-Obmann Karl Mahrerkritisiert die Stadtregierung für ihre Migrationspolitik
...die schwachen Umfragewerte: "Es geht nicht um Umfragen, sondern das Ergebnis am 27. April. Wenn jemand will, dass Wien besser wird, kann er nur die Volkspartei wählen. Wir wollen keine Revolution, aber wir wollen massive Veränderungen, damit Wien auch Wien bleiben kann.
...eine Koalition mit der Ludwig-SPÖ: "Ich kann mit allen Parteien zusammenarbeiten und habe mit den Verantwortlichen der Parteien ein gutes Gesprächsklima. Ich bin bereit zu Verhandlungen mit allen, aber es muss möglich sein, dass unser Programm in wesentlichen Grundzügen umgesetzt wird."
...Michael Ludwig: "Er ist ein durchaus gemütlicher Mensch, mit dem ich da und dort einen guten Kaffee oder ein Glas Wein trinke. Wir haben eine gute Gesprächsbasis."