32 Jahre lang

Auf Pädo-Pfarrer-Insel wurden 54 Kinder missbraucht

Ein unabhängiger Bericht beschreibt das Leiden von 54 Opfern von sexuellen Missbrauch durch Mönche und Straftäter, die sich als solche ausgaben.

Newsdesk Heute
Auf Pädo-Pfarrer-Insel wurden 54 Kinder missbraucht
Mit diesen süßen Booten wagen die nichtsahnenden Besucher die Überfahrt nach Caldey Island. (Symbolbild)
REUTERS

Auf der idyllischen Ferieninsel Caldey vor der Küste von Pembrokeshire, besteht seit mehr als 100 Jahren die Trappistenabtei (Zisterzienser der strengeren Observanz) Caldey. Jährlich besuchen rund 60.000 Personen diese kleine Insel vor Wales.

Doch der Schein trügt: einem unabhängigen Bericht zufolge, passierte dort Schreckliches, wie unter anderem die "DailyMail" berichtet, der auch Bilder des mutmaßlichen Haupttäters vorliegen. Mehr als 50 Kinder sollen an diesem Ort vergewaltigt und schwer sexuell misshandelt worden sein, zeigt eine unabhängige Prüfung.

Jeder konnte dort Mönch werden

In dem Bericht sei vermerkt, dass Mönche, sowie vorbestrafte Männer die sich als Mönche ausgeben, ohne jeglicher Überprüfung in die Gemeinschaft aufgenommen worden seien. Unter ihren "gewählten Namen" sollen sie dort unvorstellbare Gräueltaten zwischen 1960 und 1992 an Minderjährigen verübt haben.

In diesem Zeitraum besuchten Kinder die Insel während dem Sommerurlaub mit ihren Eltern, oder auch während Reisen mit katholischen Schulen und Jugendgruppen. So auch ein anonymer Zeitzeuge, der in einer teils geschwärzten Email die Vermutung ausdrückt, dass sein Bruder dort misshandelt wurde.

Zeitzeuge schildert seine Erfahrung

In der E-Mail, die auf der Website des Walisischen Parlaments zu finden ist, beschreibt ein Zeitzeuge den mutmaßlichen Missbrauch seines Bruders: "Pater Thaddeus nahm meinen Bruder oft allein zu einer alten Ruine mit und sagte mir damals, dass ich nicht mitkommen solle. Er wirkte immer traurig, wenn er mit Pater Thaddeus zurückkam und verbrachte viel Zeit alleine am Strand".

"Pater Charles war ein Freud der Familie. Er blieb oft über Nacht in unserem Haus, meine Eltern waren katholisch. Mein Bruder erzählte mir, dass Pater Charles ihn anfasste, doch das verstand ich damals nicht, da ich noch so jung war. Ich habe eine lebhafte Erinnerung daran, dass unsere Mutter uns in unsere separaten Zimmer schickte, wenn mein Bruder und ich am oberen Stiegen-Geländer standen – und Pater Charles dann in sein Zimmer ging."

Mekka für Sexualstraftäter

Der Sexualstraftäter Paul Ashton lebte lebte unter falschem Namen zwischen 2004 und 2011 auf der Insel, während er in England von der Polizei wegen dem Besitz von Kinderpornographie gesucht wurde. Ebenso Pater John Shannon, der 2008 neun Monate lang Priester auf der Insel war, wurde wegen dem Besitz von extremen sexuellen Abbildungen von Kindern inhaftiert.

Der ehemalige stellvertretende Polizei- und Kriminalitätskommissar von Südwales, Jan Pickles, sprach mit 17 Opfern, die entweder auf der Insel lebten oder dort zu Besuch waren. Er sagte aus, die Mönche seien "rücksichtlos" gewesen, hätten nichts gegen den Missbrauch unternommen und verhielten sich "feindselig und grausam" gegenüber jenen, die sich beschwert haben.

Ein Wolf im Schafspelz

Der Fokus des Berichts liegt allerdings auf dem Veralten des Serientäters Pater Thaddeus Kotik, der Aussagen von Opfern und Zeitzeugen nach, Kinder in den 70er und 80er Jahren missbraucht haben soll. Er verstarb 1992 und wurde nie von der Polizei verhört.

Ein Opfer beschrieb den Mönch sogar als "Michael Jackson"-artig, da er Kinder mit einer Schildkröte, Babykatzen, Keksen und Joghurt angelockt haben soll, damit er sie später missbrauchen und vergewaltigen konnte. Im Jahr 2018 wurden an sechs seiner weiblichen Opfer außergerichtliche Kompensationen geleistet.

54 Opfer bisher bekannt

Der amtierende Abt von Caldey namens Jan Rossey gab am Dienstag zu, dass "eindeutig Gelegenheiten verpasst wurden, den Missbrauch von Kindern zu verhindern", nachdem er die Untersuchung des mutmaßlichen sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Mönche in Auftrag gegeben hatte.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Auf der Ferieninsel Caldey vor der Küste von Pembrokeshire wurden über einen Zeitraum von 32 Jahren mindestens 54 Kinder von Mönchen und vorbestraften Männern, die sich als Mönche ausgaben, sexuell missbraucht.
    • Ein geleakter Bericht und Aussagen von Zeitzeugen offenbaren das Ausmaß der Verbrechen, die zwischen 1960 und 1992 stattfanden, wobei die Täter oft ungehindert agieren konnten, da es keine ausreichenden Überprüfungen gab.
    red
    Akt.