Flüchtling bereits vorbestraft

12-Jährige vergewaltigt – die Akte des Angeklagten (16)

Der 16-jährige Syrer, der in Favoriten eine 12-Jährige im Parkhaus vergewaltigt haben soll, kam 2015 als Familiennachzug – und ist vorbestraft.

Christian Tomsits
12-Jährige vergewaltigt – die Akte des Angeklagten (16)
Der Verdächtige befindet sich weiterhin auf freiem Fuß – er soll in einem Parkhaus ein Mädchen (12) vergewaltigt und danach per Chat (links) genötigt haben.
"Heute"-Montage

Dank des Familiennachzugs kam A. gemeinsam mit sechs (!) Geschwistern im Dezember 2015 aus dem nordsyrischen Qamishli über die Türkei nach Wien-Favoriten. Nach dem Besuch der Volksschule und Mittelschule wechselte der Schüler aufs Polytechnikum. Was der Flüchtling jetzt macht und ob er je eine Berufsausbildung begann, ist nicht bekannt.

Fest steht: Der 16-jährige soll Teil der kriminellen Teeniebande gewesen sein, die in Wien-Favoriten die Parks unsicher machten. Und ihm steht bald ein Gerichtsprozess wegen Vergewaltigung bevor – wir berichteten. Laut Anklage habe er das 12-jährige Missbrauchsopfer Anna-Sophia (Name geändert) in einem Parkhaus brutal vergewaltigt. Zwar sei dem Teenager das junge Alter des Mädchens (damals 12) wohl nicht bekannt gewesen und sie sei zuerst freiwillig mit ihm aufs oberste Deck mitgegangen.

Doch beides spielt für die Staatsanwaltschaft in der jetzt vorgelegten Anklage keine Rolle. Denn laut den (glaubhaften) Schilderungen der 12-Jährigen habe sie "Nein" gesagt, während der Tat unter Schmerzen gelitten und habe vor Ort nicht mehr vor dem damals 15-Jährigen flüchten können. "Meine Mandantin ist erleichtert, dass die erste Anklage wegen Vergewaltigung erhoben wurde und hofft, dass bald auch die anderen Täter angeklagt werden", meint Opferanwalt Sascha Flatz.

Anwalt Sascha Flatz vertritt die Familie des minderjährigen Opfers.
Anwalt Sascha Flatz vertritt die Familie des minderjährigen Opfers.
Sabine Hertel

Brisant: Laut "Heute"-Infos ist es nicht das erste Mal, dass der Jugendliche vor Gericht muss: Denn der syrische Flüchtling hatte schon eine Anklage wegen Raubes – wurde jedoch freigesprochen. Gemeinsam mit Komplizen soll er ebenfalls im Frühjahr 2023 einem Schüler bei einem Imbissstand AirPods abgenommen haben – per "Gewaltandrohung gegen Leib und Leben", wie es im Justiz-Jargon heißt.

Bist du von Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Polizei-Notruf: 133

Konkret soll der besagte Bursch zum Opfer gesagt haben. "Ich schlag’ dich zusammen, wenn du mir nicht deine Tasche gibst", riss dann laut Anklage die Kopfhörer an sich und forderte noch Geld vom verängstigten Burschen. Der gab ihm alles, was er noch dabei hatte. Die Beute: Ein einziger Euro. Während der jetzt Angeklagte beim ersten Prozess noch ohne Strafe davon kam, könnte das in diesem Fall jetzt anders sein: Bis zu fünf Jahre Gefängnis drohen dem 16-Jährigen nach dem österreichischen Jugendstrafrecht. Der Verdächtige bestreitet übrigens weiterhin alles – wir berichteten. Die Unschuldsvermutung gilt.

"Antons, Reumann, Motorik" – hier herrschen die Favoritner Jugendgangs

1/7
Gehe zur Galerie
    Schockierende Insta-Storys der teils vorbestraften Teenager.
    Schockierende Insta-Storys der teils vorbestraften Teenager.
    Screenshots

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein 16-jähriger syrischer Flüchtling, der 2015 im Rahmen des Familiennachzugs nach Wien kam, steht wegen der Vergewaltigung einer 12-Jährigen in einem Parkhaus vor Gericht
    • Der Jugendliche, der bereits wegen Raubes vorbestraft ist, könnte nun bis zu fünf Jahre Gefängnis nach dem österreichischen Jugendstrafrecht erhalten
    ct
    Akt.