Über Jahrzehnte hinweg
Chirurg vergewaltigte über 300 minderjährige Patienten
Der nächste, unvorstellbare Vergewaltigungs-Prozess schockiert Frankreich. Diesmal war es ein Ex-Mediziner, der seine Patienten missbrauchte.
Es ist einer der wohl schockierendsten Missbrauchs-Fälle der jüngeren Geschichte Frankreichs. Obwohl die erste Tat bereits Jahrzehnte zurückliegt, kamen sie erst vor wenigen Jahren ans Tageslicht.
2017 vergewaltigte der frühere Chirurg Joël L. ein sechs Jahre altes Nachbarskind sowie zwei seiner Nichten, die den Eltern von den Vorfällen erzählten. Bei den anschließenden Ermittlungen und der Hausdurchsuchung wurden hunderttausende pornografische Bilder sowie Aufzeichnungen seiner vergangenen Taten sichergestellt.
Ansprechstellen für Betroffene
Telefonseelsorge Österreich: 142
Kriseninterventionszentrum Wien: 01/40 69 595
Rat auf Draht: 147
Weisser Ring - Verbrechensopferhilfe: 0800 / 112 112
Tagebuch über Taten geführt
Denn der 73-Jährige führte penibel Tagebuch – so auch während seiner Tätigkeit als Chirurg in verschiedenen Krankenhäusern im Norden Frankreichs von 1989 und 2014. Seinen Aufzeichnungen zufolge verging er sich an hunderten, großteils minderjährigen Patienten und Patientinnen, als diese unter Anästhesie am OP-Tisch lagen.
Von 299 nachgewiesenen Opfern sollen 256 unter 15 Jahren alt gewesen sein. Schreckliche Details zu den Taten wurden genauestens mit Stift und Papier festgehalten. Die Ermittler gehen davon aus, dass es weit über 300 Betroffene geben könnte, wobei einige Fälle bereits verjährt sind.
Der Ex-Mediziner sitzt ohnehin bereits seit 2017 in Haft, 2020 wurde er erstmals wegen Vergewaltigung in vier Fällen zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt.
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Auf den Punkt gebracht
- Ein ehemaliger Chirurg in Frankreich, Joël L., steht im Zentrum eines der schockierendsten Missbrauchsfälle der jüngeren Geschichte, nachdem er über Jahrzehnte hinweg mehr als 300 meist minderjährige Patienten vergewaltigt hat.
- Bei Ermittlungen wurden umfangreiche Aufzeichnungen und pornografisches Material gefunden, und der Täter, der bereits seit 2017 in Haft ist, wurde 2020 zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt.