IS-Fanatiker gefasst

Asylwerber (20) wollte 17-Jährige vergewaltigen

Ein junger Asylwerber, der in Wien lebt, soll versucht haben, eine Jugendliche zu vergewaltigen. Auf seinem Smartphone wurde IS-Material gefunden.

André Wilding
Asylwerber (20) wollte 17-Jährige vergewaltigen
Die Polizei konnte den jungen Mann rasch ausforschen.
picturedesk.com/APA/Daniel Scharinger (Symbolbild)

Eine 17-Jährige aus Ungarn wurde am 18. März im Gemeindegebiet von Biedermannsdorf, Bezirk Mödling, von einem vorerst unbekannten Mann, vermutlich syrischer Herkunft, sexuell bedrängt - in weiterer Folge versuchte er, das Opfer schließlich zu vergewaltigen.

Aufgrund der Gegenwehr des Opfers gelang es dem Täter jedoch nicht, die Tat zu vollziehen. Allerdings drückte er das Mädchen weiter zu Boden, befriedigte sich selbst und ejakulierte schließlich auf deren Hose. Danach ließ er vom Opfer ab und verließ die Tatörtlichkeit. Das Opfer erlitt leichte Verletzungen und einen Schock.

Asylwerber in Wien ausgeforscht

Im Zuge der von der Polizeiinspektion Wiener Neudorf geführten Ersterhebungen wurde bekannt, dass sich das Opfer und der Beschuldigte zwei Tage zuvor via Internet kennengelernt und sich schließlich am 18. März 2024 zu einem Treffen verabredet hatten.

Der Beschuldigte fuhr mit dem Opfer schließlich mit seinem Moped auf eine abgelegene Grünfläche im Gemeindegebiet von Biedermannsdorf, wo die Tat ausgeführt wurde. Die 17-Jährige konnte nur angeben, dass sich der Täter ihr als "Abdul" vorstellte und dieser in Wien wohne.

Durch akribische kriminalistische Ermittlungen gelang es Beamten der Polizeiinspektion Wiener Neudorf schließlich einen 20-jährigen, in Wien wohnhaften syrischen Asylwerber als Beschuldigten zu ermitteln und festzunehmen.

Er bestritt bei der Befragung die Tat, jedoch wird er neben der glaubwürdigen Aussage des Opfers auch durch die am Opfer sichergestellten Spermaspuren, die aufgrund durchgeführter DNA- Analyse eindeutig vom Beschuldigten stammen, schwer belastet.

20-Jähriger rief zum "Jihad" auf

Im Rahmen der weiteren Ermittlungen wurden am Mobiltelefon verdächtige Dateien, die auf mögliche terroristische Verstrickungen hindeuteten, vorgefunden. Aus diesem Grund übernahm das Landesamt Staatsschutz und Terrorismusbekämpfung Niederösterreich (LSE NÖ) die weitere Datenauswertung.

Hierbei konnte Propagandamaterial der terroristischen Vereinigung 'Islamischer Staat' vorgefunden werden, wobei es sich nicht nur um Propagandamaterial aus dem Internet, sondern auch um durch den Beschuldigten selbst hergestelltes Videomaterial, indem er für den 'Islamischen Staat' warb und zum 'Jihad' aufrief, handelte. Dieses Material verschickte der 20-jährige Syrer offensichtlich im Internet, um den 'Islamischen Staat' zu unterstützen und Mitglieder für diesen zu rekrutieren.

Ein Ausschnitt aus dem versendeten "IS"-Video.
Ein Ausschnitt aus dem versendeten "IS"-Video.
zVg

Ebenso ermittelte das LSE NÖ, dass der Verdächtige versuchte, eine Person in Spanien insofern zu nötigen, als dass ein von ihm an diese Person in Spanien übersandtes Video sofort wieder gelöscht werden solle, ansonsten er diese Person umbringen werde.

Als Untermauerung, dass er seine Drohung ernst meine, übermittelte der Beschuldigte an diese Person ein Video, auf dem zu sehen ist, wie eine Person von einer anderen mit mehreren wuchtigen Messerstichen attackiert wird. Die spanische Rufnummer, mit der der Beschuldigte kommunizierte, konnte trotz intensiver Ermittlungen bislang keiner Person zugeordnet werden.

"Ich sage nichts mehr"

Der 20-jährige Mann, der sich seit August 2024 in der Justizanstalt Wiener Neustadt in Untersuchungshaft befindet, bestritt zu Beginn der Vernehmung durch Beamte des LSE NÖ vorerst die Vorwürfe und brach nach kurzer Zeit die Vernehmung mit dem Verweis, er werde nun "nichts mehr sagen", ab.

Der Beschuldigte stand auch mit jenem 20-jährigen Nordmazedonier, der vom Landesgericht St. Pölten wegen Mitgliedschaft an einer terroristischen Vereinigung zu einer unbedingten Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt wurde, in Kontakt.

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    Helmut Graf

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine 17-Jährige aus Ungarn wurde am 18.März in Biedermannsdorf von einem 20-jährigen syrischen Asylwerber sexuell bedrängt und beinahe vergewaltigt, konnte sich jedoch wehren
    • Der Täter, der später festgenommen wurde, wird nicht nur durch DNA-Spuren belastet, sondern auch durch verdächtige Dateien auf seinem Mobiltelefon, die auf terroristische Verstrickungen hinweisen, darunter Propagandamaterial des 'Islamischen Staates' und Drohvideos
    wil
    Akt.