Keine Fortschritte bei COP29
Angst vor Katastrophe – UN-Klimagipfel droht zu platzen
Klimaschützer und Forscher forderten bei der COP29-Konferenz zu Beginn der zweiten Woche endlich Fortschritte – "zu viel steht auf dem Spiel".
"Globaler Norden, ihr schuldet es uns!", "Zahlt endlich!" und "Keine falschen Versprechungen, sondern echte Lösungen". Während Aktivisten bei der COP29 konkrete Schritte im Kampf gegen die Klimakrise einforderten, erzielten die Delegierten aus 197 Staaten auch zu Beginn der zweiten Woche keine Fortschritte.
Auf Finanzierungsziel einigen
"Die Klimaverhandlungen laufen äußerst schleppend. Das muss sich unbedingt ändern. Zu viel steht auf dem Spiel. Die Staaten müssen sich dringend auf ein neues Finanzierungsziel einigen. Ohne ausreichend Geld ist der Kampf gegen die Klimakrise aussichtslos", so Klimaexpertin Jasmin Duregger von Greenpeace.
Verursacher der Krise besteuern
Zum einen müssten die öffentlichen Mittel für die Klimafinanzierung auf die Höhe von US-Billionen statt Milliarden steigen, zum anderen müssen auch endlich die Verursacher der Klimakrise – fossile Konzerne – angemessen besteuert werden, so die Sprecherin.
Arme Länder fordern 1,2 Billionen Euro
Verhärtete Fronten gibt es bei der Klimafinanzierung: Entwicklungsländer fordern von den reichen Industrieländern umgerechnet 1,2 Billionen Euro pro Jahr für die Reparatur erlittener Klimaschäden sowie für Anpassungen in Sachen Erderwärmung.
Die Summe scheint nicht zu hoch gegriffen: Bis 2030 werden nach UN-Schätzungen sogar bis zu 2,3 Billionen Euro pro Jahr benötigt.
Rückschritt bei Ausstieg aus fossilen Energien
Einen schweren Rückschlag gab es beim Thema Klimaschutz. Eine Gruppe von Entwicklungsländern rund um China, Saudi-Arabien, Indien und Bolivien sprach sich gegen ein Programm aus, das mehr Klimaschutz und Emissionsreduktionen vorsieht.
Dabei spielt der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas laut Fachleuten eine essenzielle Rolle, um die Erderhitzung auf unter zwei Grad zu begrenzen.
Plädoyer für fossile Energien
Zudem zeigt sich in Baku auch, dass es nicht einfach ist, eine Klimakonferenz in einem Staat abzuhalten, der von Gas- und Erdölexporten lebt. Noch dazu, wenn ein autoritärer Machthaber wie Ilham Aliyev die Weltbühne der COP missbraucht, um ein Plädoyer für fossile Energien als "Geschenk Gottes" zu halten.
US-Klimapolitik als Damoklesschwert
Die Klimapolitik der zukünftigen US-Regierung von Donald Trump hängt seit Beginn der Verhandlungen in Baku wie ein Damoklesschwert über dem diesjährigen Gipfel, kündigte Trump doch bereits einen erneuten Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen an.
Verhandlungen noch bis 22. November
Bis 22. November hat die Weltgemeinschaft noch Zeit, den 29. Weltklimagipfel vor dem sich abzeichnenden Scheitern zu retten und tragfähige Einigungen zur künftigen, globalen Klimafinanzierung zu erzielen.
Auf den Punkt gebracht
- Bei der COP29-Konferenz in Baku gibt es auch zu Beginn der zweiten Woche keine Fortschritte, was die Klimaverhandlungen ins Stocken bringt und die Sorge vor einem Scheitern des Gipfels verstärkt
- Aktivisten und Forscher fordern dringend konkrete Maßnahmen und eine Einigung auf ein neues Finanzierungsziel, während Entwicklungsländer und Umweltorganisationen 1,2 Billionen Euro pro Jahr für Klimaschäden und Anpassungsmaßnahmen verlangen