Ganz schön fies, aber gut

Joe Biden legt seinem Nachfolger Trump ein "Klima-Ei"

Nur wenige Wochen vor der Rückkehr von Donald Trump gab das Weiße Haus ehrgeizige Klimaziele bekannt. Der künftige US-Präsident dürfte toben.

Bernd Watzka
Joe Biden legt seinem Nachfolger Trump ein "Klima-Ei"
Donald Trump und Joe Biden haben unterschiedliche Auffassungen zum Klimawandel.
"Heute"-Montage: Material via Reuters: Sam Wolfe/Evelyn Hockstein

Von wegen "Sleepy Joe": Die Regierung unter US-Präsident Joe Biden hat ein neues Klimaziel vorgestellt – "zufällig" nur wenige Wochen bevor Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus alle Bemühungen zur Bekämpfung der globalen Erwärmung zunichtemachen könnte.

CO2-Emissionen um 66 Prozent senken

Die Ansage ist mehr als ehrgeizig: Laut Erklärung des Weißen Hauses haben sich die USA verpflichtet, ihre gesamtwirtschaftlichen Treibhausgas-Emissionen bis 2035 um bis zu 66 Prozent unter das Niveau von 2005 zu senken.

Damit entsprechen sie dem Ziel des (hinter China) zweitgrößten Umweltverschmutzers der Welt, die Erderwärmung langfristig auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.

Ich bin stolz darauf, dass meine Regierung die mutigste Klimaagenda der Geschichte umsetzt.
Joe Biden
scheidender US-Präsident

USA am Weg zur CO2-"Netto-Null" – wie lange noch?

"Ich bin stolz darauf, dass meine Regierung die mutigste Klimaagenda der amerikanischen Geschichte umsetzt", sagte Biden und begrüßte die neuen Maßnahmen, die darauf abzielen, die Vereinigten Staaten auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen bis 2050 zu halten.

"Wir werden diese existenzielle Bedrohung in eine einmalige Chance verwandeln, unsere Nation für kommende Generationen zu verändern", ergänzte der scheidende US-Präsident.

"Klima-Vermächtnis" gefährdet

Joe Bidens "Klima-Vermächtnis" steht auf dem Spiel: In seiner zweiten Amtszeit dürfte Donald Trump – ähnlich wie in seiner ersten Amtszeit – Rücknahmen beim Umweltschutz und einen Rückzug von internationalen Verpflichtungen wie dem Pariser Abkommen vorhaben.

Trump will radikalen Kurswechsel

Donald Trump tritt am 20. Jänner sein Amt an und will die Klimapolitik seines Amtsvorgängers beenden. Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, staatliche Fördergelder für klimafreundliche Technologien zu streichen und die Förderung fossiler Energieträger in den USA stark auszuweiten.

Fortschritte für Biden unaufhaltbar

Bidens globaler Klimabeauftragter John Podesta räumte ein, dass Trump zwar "den Klimaschutz möglicherweise auf die lange Bank schiebe". Er vertraue aber darauf, dass der private Sektor sowie die Regierungen der Bundesstaaten und Kommunen Fortschritte vorantreiben würden. "Das ist kein Wunschdenken – das ist schon einmal passiert", betonte er.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Nur wenige Wochen vor der möglichen Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus hat die Regierung von Joe Biden ehrgeizige Klimaziele bekannt gegeben, die eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 66 Prozent bis 2035 vorsehen.
    • Während Biden stolz auf seine Klimapolitik ist, befürchten viele, dass Trump in seiner zweiten Amtszeit diese Fortschritte rückgängig machen könnte, obwohl Bidens Team darauf vertraut, dass der private Sektor und lokale Regierungen weiterhin Fortschritte im Klimaschutz erzielen werden.
    bw
    Akt.