18 Beschäftigte betroffen
Traditionsfirma pleite, doch Mitarbeiter dürfen hoffen
Ein Traditionsunternehmen ist vergangenes Jahr in die Pleite gerutscht. Jetzt wurde aber bekannt: Für die Mitarbeiter gibt es noch Hoffnung.
Im Herbst rollte die Pleitewelle erstmals über das Land. Auch die Firma Richter aus Pasching (Bez. Linz-Land) hat es damals erwischt. Bei der Firma handelt es sich um Europas ältestes und traditionsreichstes Kinderschuh-Unternehmen, gegründet 1893.
Wie berichtet, betragen die Schulden des Betriebs 7,9 Millionen Euro, das Vermögen wurde mit 920.000 Euro beziffert. Von der Pleite sind 18 Mitarbeiter betroffen.
Jetzt können die Beschäftigten vorerst aufatmen: Die Gläubiger akzeptierten den Sanierungsplan. Am Landesgericht Graz fand eine Sitzung im Zuge des Sanierungsverfahrens statt. Bis jetzt haben sich 93 Gläubiger Forderungen in der Gesamthöhe von rund 5,9 Millionen Euro angemeldet.
Laut Kreditschutzverband erhalten die Geldgeber eine Quote von 20 Prozent, davon fünf Prozent in bar. Die verbleibenden 15 Prozent bekommen sie in drei Raten bis spätestens 30. November 2025.
Pleitewelle
Die Pleitewelle ist voll da: Zahlreiche Unternehmen müssen sich geschlagen geben. Die Gründe sind meist: Folgen der Corona-Pandemie, einbrechende Nachfrage wegen der Teuerung und die Krise allgemein.
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Produktion in Europa und Asien
Die Kinderschuhe des oberösterreichischen Unternehmens werden laut KSV in Europa und Asien hergestellt. Die Kernabsatzmärkte sind derzeit Deutschland, Österreich, die Schweiz und Ungarn.
Der Sitz in Pasching ist historisch begründet, jedoch befinden sich dort bereits seit geraumer Zeit weder die Produktion noch das Lager. "Dies wurde vor vielen Jahren an die slowakische Tochtergesellschaft ausgelagert. Lediglich ein Teil der Mitarbeiter der internen Verwaltung befindet sich noch in Pasching. Die tatsächliche faktische Leitung – insbesondere die strategische und kaufmännische Führung – erfolgt in Graz", wie es im Herbst hieß.
Balkan-Club muss zusperren
Die Party ist aus! Über den "Club Invictus" in Marchtrenk (Bez. Wels-Land) wurde das Sanierungsverfahren eröffnet. Die Disco war bei tanzwütigen Gästen aus Nah und Fern sehr beliebt. Die Location geriet in den vergangenen Monaten in Turbulenzen: Laut Kreditschutzverband "ging die Frequenz in der auf einer Mietliegenschaft betriebenen Diskothek während und nach der Corona-Zeit stark zurück". Als sich 2023 die Lage nochmal verschärfte, musste der Betrieb seine Zahlungsunfähigkeit eingestehen.