Insolvenz angemeldet
Arabisches Lokal in Bestlage in Innenstadt ist pleite
In Linz gibt es die nächste Gastro-Pleite. Ein beliebtes arabisches Lokal in der Landstraße in Linz hat laut KSV Insolvenz angemeldet.
Der Kreditschutzverband KSV 1870 hat über die "Nero Gastronomie- und Handels GmbH Gastronomiebetrieb" ein Insolvenzverfahren eröffnet. Das Unternehmen (gegründet 2003) betreibt ein beliebtes arabisches Restaurant an der Linzer Landstraße. Das Lokal lockt mit Mittagsangeboten, einem Gastgarten, syrischen Spezialitäten und anderen Köstlichkeiten. Ob eine Fortführung geplant ist, war zunächst unklar.
Zahlreiche Pleiten
Damit ist das nächste Innenstadt-Lokal in Linz von finanziellen Turbulenzen betroffen. In den vergangenen Monaten schlitterten zahlreiche Betriebe in die Insolvenz. Erst kürzlich wurde bekannt, dass ein Fastfood-König finanziell schwer angeschlagen ist: Das Linzer Schnellrestaurant "Franzesco" war vor allem für warme Snacks zwischendurch bekannt und beliebt. Das Unternehmen war auf Pizza und türkische Speisen spezialisiert. Beliebt waren neben Margherita und Co. vor allem auch Kebab und Dürüm. Eine Fortführung des Standortes an der Landstraße war in dem Fall nicht möglich.
Zuletzt viele Gastro-Pleiten
Zahlreiche Unternehmen, auch in der Gastronomie, müssen sich geschlagen geben und sperren zu. Die Gründe sind meist: Folgen der Corona-Pandemie, Personalmangel oder einbrechende Nachfrage wegen der Teuerung und die Krise allgemein.
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"Es sperren viele zu, aber es sperren auch sehr viele auf", sagt Wirte-Sprecher Thomas Mayr-Stockinger zur derzeitigen Situation. Das Geschäft laufe für viele Wirtshäuser sehr gut. Die Leute würden nach der Corona-Pandemie wieder sehr gerne auswärts essen gehen, einzig in der so genannten "Kommunikationsgastronomie" (Bars, Beisln) gibt es noch Aufholbedarf. Dann kommt allerdings ein großes Aber: "Es ist derzeit sehr eng, sehr schwierig zu kalkulieren". Denn obwohl die Einnahmen derzeit sprudeln würden, "sind auch die Ausgaben sehr hoch". Stichwort Teuerung: Vom Personal (Lohnerhöhungen) über teure Rohstoffe (Inflation) und teure Energie würde alles zusammenkommen.
„Irgendwann wird es dann zu viel, manche sagen dann: das interessiert mich nicht mehr“
Nächstes Problem: Das Personal. Häufig müssten die Wirtsleute nicht nur die administrative Arbeit machen, sondern auch noch selbst in der Küche oder im Service helfen. "Irgendwann wird es dann zu viel, manche sagen dann: das interessiert mich nicht mehr". Viele junge Mitarbeiter würden nicht mehr an Sonntagen oder an den Abenden arbeiten wollen. Auch Überstunden seien zunehmend ein Problem. Von den Plänen zu einer 32-Stunden-Woche hält Mayr-Stockinger in dem Zusammenhang überhaupt nichts. "Das ist ein Hirngespinst. Dann müsste man das mit zusätzlichen Mitarbeitern kompensieren und dann würde alles noch teurer. Dann wird der Wirtshausbesuch unleistbar", warnt er - mehr dazu hier.