Blackout zum Wochenstart

Knallhart! 1.000 Kunden wird Strom abgeschaltet

Rund eintausend Salzburger Kunden wird der Strom abgedreht. Der Energieversorger des Landes greift nach vielen Warnungen jetzt knallhart durch.
Roman Palman
17.03.2025, 13:18

Und plötzlich ist der Strom weg. Mit Montag, 17. März, greift die Salzburg AG in ihrem Versorgungsnetz durch und sorgt für einen gesteuerten Blackout bei einem Teil seiner Kunden. Rund 1.000 Kunden sind betroffen, bestätigt das Unternehmen auf eine aktuelle "Heute"-Anfrage.

Nicht aber unbezahlte Rechnungen oder technische Probleme sind der Grund. Hintergrund ist das Auslaufen ihres vor 2023 abgeschlossenen Stromtarifs mit 28. Februar 2025. Alle Kunden mit einem solchen Vertrag mussten aktiv einen neuen Vertrag bei der Salzburg AG abschließen oder den Anbieter wechseln. Nach mehr als zwei Wochen Übergangsfrist ist eine ihnen gesetzte Deadline nun erreicht – "Heute" berichtete.

Notwendig wurde der Wechsel nach Angaben der Salzburg AG, weil durch den Wegfall der Strompreisbremse, der Anpassung der Netztarife und der Wiedereinführung der Ökoabgaben sich der Preis stark erhöht hätte. Seit Jahresbeginn bietet das Unternehmen einen "Strompreisdeckel" in Höhe von 10 Cent netto für die ersten 1000 kWh/a als eigene Rabattaktion an. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 3500 kWh pro Jahr könnten damit bis zu 500 Euro gespart werden.

Zahlreiche Kontaktversuche

Der Großteil der Kunden, "99,62 Prozent", habe bereits in die neuen, günstigeren Stromtarife gewechselt, heißt es gegenüber "Heute". Die nun von der Abschaltung betroffenen Kunden hatten offenbar die etlichen Warnungen durch die Salzburg AG ignoriert.

Man habe sechs Schreiben, auch per eingeschriebenem Brief, zu den neuen Tarifen verschickt, eine Medienkampagne gefahren, Inserate geschaltet, Plakate aufgestellt – das auch in verschiedenen Sprachen. Dazu wurden Zehntausende Kunden telefonisch kontaktiert, sagt das Unternehmen: "Bei Nicht-Erreichen gab es zwei bis 3 Anrufversuche. Auch E-Mails wurden versendet."

Wer auf all das nicht reagiert hat, dem wurde jetzt der Saft abgedreht: "Sollten sich die Kund:innen, keinen neuen Stromlieferanten gesucht haben bzw. diesen beim Netzbetreiber gemeldet haben, ist die Salzburg Netz GmbH dazu verpflichtet, Abschaltungen durchzuführen, da den verbrauchten Strom mangels Liefervertrag niemand bezahlt", begründet die Salzburg AG diesen harten Schritt.

Das geschieht anfangs noch in kleinen Tranchen, danach wird schrittweise auf hundert bis 200 Zählpunkte pro Tag erhöht. "Die Abschaltungen finden von der Ferne aus zwischen 6.15. und 7.00 Uhr statt. Dies ist eine bewusste Entscheidung, da die Kund:innen es so noch mitbekommen, bevor sie das Haus verlassen".

Was Betroffene jetzt tun müssen

Es besteht zwar die Möglichkeit auf Grundversorgung, aber dazu muss der Stromanbieter und der Netzanbieter aktiv kontaktiert und auf die Grundversorgung berufen werden – mit gleichem oder sogar geringerem Aufwand kann jeder auch einen normalen Tarif abschließen.

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Die Salzburg AG bittet betroffene Kunden, sich umgehend mit dem Kundenservice in Verbindung zu setzen, um eine etwaige Abschaltung zu vermeiden. Nach der Abschaltung ist eine Neuanmeldung notwendig. Diese können bei der Salzburg AG rund um die Uhr unter telefonisch unter 0800/660 660 vorgenommen werden. Achtung: "Schriftliche Meldungen können nicht tagesaktuell bearbeitet werden. Deshalb ist ein Anruf am besten".

Die Anmeldung erfolgt dann auf die neuen Stromtarife und eine Wiederinbetriebnahme der gesperrten Stromanlage bzw. des Zählers beim Netzbetreiber angefordert. "Das kann etwas dauern, gegebenenfalls auch mehrere Stunden", mahnt der Energieversorger. Zudem müsse nach der Wiederinbetriebnahme bei einem Smart-Meter am Gerät die Taste für mehrere Sekunden gedrückt werden. "Erst dann ist der Strom wieder verfügbar".

{title && {title} } rcp, {title && {title} } Akt. 18.03.2025, 09:01, 17.03.2025, 13:18
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