Tulsi Gabbard

Surfende Soldatin soll die US-Geheimdienste leiten

Da sage jemand, Donald Trump sei nachtragend: Der Frau, die ihn einst als "Bi*** von Saudiarabien" beschimpfte, vertraut er seine Geheimdienste an.

Surfende Soldatin soll die US-Geheimdienste leiten
Tulsi Gabbard surft auf Donald Trumps Erfolgswelle und soll jetzt dessen US-Gemeindienst-Koordinatorin werden.
Screenshot Youtube

Abreißen, neu aufstellen: Während sein Team an einer Liste von zu entlassenden Pentagon-Beamten sitzen soll, vergibt Donald Trump einen gewichtigen Posten nach dem anderen.

Neben Matt Gaetz (42) als Justizminister und obersten Strafverfolger des Landes sowie China-Hardliner Marco Rubio (53) als neuen US-Außenminister hat er auch Tulsi Gabbard (43) eine gewichtige Rolle zugedacht. Sie soll die Leitung über 18 nationale US-Geheimdienste übernehmen.

Mit ihr wird eine surfende Seitenwechslerin neue US-Geheimdienstkoordinatorin: Die einstige Abgeordnete aus Hawaii gehörte bis 2022 den Demokraten an und war glühende Bernie-Sanders-Unterstützerin, bevor sie 2024 den Republikanern beitrat und überzeugt Trump folgte.

"Surfen – es ist magisch, Mann!"

Das Surfen war ein großer Motivator für sie, in die Politik zu gehen: Sie wollte mehr tun für den Schutz der Meere und ihrer Bewohner. "Ich versuche, so oft wie möglich ins Meer zu gehen", schwärmt Gabbard 2019 auf Youtube.

"Es ist magisch, Mann! Es ist schwer zu beschreiben. Die Erneuerung, die man vom Meer und von Mutter Natur bekommt, hält uns zentriert und mit unserem Planeten verbunden."

Mit 21 Jahren gewann sie 2002 einen Sitz in der Legislative des Bundesstaates Hawaii. Sie war die jüngste Frau, die je in eine staatliche Legislative gewählt wurde. Nicht nur das: Gabbard sass auch als erste Hindu im Kongress der Vereinigten Staaten und war dort als Militärangehörige der Hawaii National Guard eine der ersten Frauen, die sich im Kampfeinsatz befunden haben.

Im Irak sammelte Gabbard Kampferfahrung, im Geheimdienstbereich habe sie aber kaum direkte Erfahrung, schreibt die Nachrichtenagentur "Reuters". Um Gabbard gab es immer wieder Kontroversen, weil sie...

Biografie
Geburtsdatum: 12. April 1981
Geburtsort: Leloaloa, Amerikanisch-Samoa
Vater: Mike Gabbard, Senator des Staates Hawaii
Mutter: Carol (Porter) Gabbard, ehemaliges Mitglied der Schulbehörde von Hawaii
Partner: 2006 geschieden, seit 2015 verheiratet mit Filmemacher Abraham Williams
Militärdienst: Hawaii Army National Guard, 2003–2020, Major; US Army Reserve, 2020–heute, Oberstleutnant
Religion: Hinduismus

...als Demokratin oft Positionen vertrat, die im Widerspruch zu ihrer Partei standen. Sie gilt als Befürworterin isolationistischer Politik und als "Wokeness"-Gegnerin.

Assad-Apologetin

Zudem war sie konsequent gegen US-Interventionen in Syrien und reiste im Januar 2017 unabgesprochen zum syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Das Treffen wurde von beiden Seiten des Kongresses kritisiert.

Gabbard verteidigte sich gegenüber CNN: "Wenn wir uns wirklich um das syrische Volk und sein Leid kümmern, müssen wir in der Lage sein, uns mit jedem zu treffen, den wir brauchen, um Frieden erreichen zu können." Obgleich verschiedentlich belegt, bezweifelte sie Chemiewaffen-Angriffe des Assad-Regimes.

Trump-Familie bei der US-Präsidentschaftswahl

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    Donald Trump und seine dritte Ehefrau, Melanie Trump, mit ihrem gemeinsamen Sohn Barron.
    Donald Trump und seine dritte Ehefrau, Melanie Trump, mit ihrem gemeinsamen Sohn Barron.
    Alex Brandon / AP / picturedesk.com

    Russisches Staats-TV: "Unsere Freundin Tulsi"

    Die damals 39-Jährige wollte 2020 Präsidentschaftskandidatin ihrer Partei werden. Sie blieb chancenlos – möglicherweise auch wegen Gerüchten, sie sei als Kandidatin von Russland "zurechtgemacht" worden. Eine 50-Millionen-Dollar-Klage gegen Hillary Clinton, die suggeriert haben soll, Gabbard sei eine russische Agentin, ließ sie rasch wieder fallen.

    Im russischen Angriffskrieg kritisiert sie die Ukraine-Unterstützung ihres Landes, weswegen der Vorwurf der Russlandnähe weiterhin an ihr klebt. Es hilft nicht, dass sie in einem Interview mit dem konservativen Moderator Tucker Carlson behauptete, die USA wolle das Regime von Wladimir Putin stürzen. Das russische Staats-TV griff das auf und bezeichnete Gabbard als "unsere Freundin Tulsi".

    Diese Stars stehen hinter Donald Trump

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      Ex-Wrestler <strong>Hulk Hogan</strong> (71) trat an der Republican National Convention (RNC) auf. "Donald Trump ist der Stärkste von allen", rief er und forderte hinsichtlich des versuchten Attentats an Trump das Publikum dazu auf, "auszurasten". Und: "Lasst Trumpamania wieder herrschen, lasst Trumpamania Amerika wieder groß machen."
      Ex-Wrestler Hulk Hogan (71) trat an der Republican National Convention (RNC) auf. "Donald Trump ist der Stärkste von allen", rief er und forderte hinsichtlich des versuchten Attentats an Trump das Publikum dazu auf, "auszurasten". Und: "Lasst Trumpamania wieder herrschen, lasst Trumpamania Amerika wieder groß machen."
      Bild: imago sportfotodienst

      "Trump ist Saudiarabiens Bi***"

      Nach ihrem Austritt aus der Demokratischen Partei trat die surfende Soldatin häufig in ultrarechten TV- und Radiosendungen auf und verbreitete Verschwörungstheorien.

      Gabbard nimmt kein Blatt vor den Mund. Ihren heutigen Boss Trump beschimpfte einst als "Saudiarabiens Bi***", als dieser sich nach dem Mord am Journalisten Jamal Khashoggi hinter die saudische Regierung und Drahtzieher stellte.

      Bestätigung durch Senat

      Das hat ihr politisch nicht geschadet. Gabbard wurde eine Zeitlang sogar als mögliche Kandidatin für Trumps republikanische Vizepräsidentschaft gehandelt. Heute lobt der designierte 47. US-Präsident ihren "furchtlosen Geist und ihre glanzvolle Karriere".

      Wenn Trump nun im Januar seine zweite Amtszeit antritt, wird die 43-jährige Avril Haines als ranghöchste Leiterin der US-Geheimdienstgemeinschaft ablösen. Gesetzt ist Gabbard auf ihrem Posten erst nach ihrer Bestätigung durch den dann republikanisch dominierten Senat.

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        "Heute"

        Auf den Punkt gebracht

        • Donald Trump hat Tulsi Gabbard, eine ehemalige Demokratin und glühende Bernie-Sanders-Unterstützerin, zur neuen Leiterin der US-Geheimdienste ernannt
        • Trotz ihrer umstrittenen Vergangenheit und ihrer isolationistischen Ansichten wird sie nach ihrer Bestätigung durch den Senat die Nachfolge von Avril Haines antreten
        red, 20 Minuten
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