Diskussion um Busbahnhof

SPÖ kontert Erdberg-Kritik – Neuer Terminal im Fokus!

Grüne und FPÖ kritisieren die Zustände am Busbahnhof Erdberg scharf – Fahrgäste sprechen von "Chaos". "Heute" hat bei der SPÖ nachgefragt.

Christoph Weichsler
SPÖ kontert Erdberg-Kritik – Neuer Terminal im Fokus!
Chaos am Busbahnhof Erdberg: Fahrgäste klagen über fehlende Beleuchtung und lange Wartezeiten.
Denise Auer

"Es ist einfach nur schlimm hier", schilderte eine 26-jährige Studentin gegenüber "Heute". Keine Toiletten, düstere Unterführungen und gefährliche Straßenquerungen – der Busbahnhof Erdberg ist für viele Reisende eine Zumutung. Besonders die Unterführung wird von vielen gemieden, weil sie sich dort unsicher fühlen. Die Kritik der Fahrgäste fand zuletzt auch bei Grünen und FPÖ Widerhall – "Heute" hat im Büro von Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) angefragt.

SPÖ: "Neuer Busbahnhof ist höchste Priorität"

Finanz-Stadtrat Hanke betont, dass die Errichtung eines neuen zentralen Fernbus-Terminals höchste Priorität für die Stadt Wien hat. "Für viele Reisende ist der Busbahnhof das erste, das sie von Wien sehen, daher kommt dem Terminal eine repräsentative Aufgabe zu", so Hanke.

Für die aktuellen Herausforderungen am Busbahnhof Erdberg verweist die Stadt auf die Zuständigkeit des Betreibers Blaguss. "Toiletten und Beleuchtung fallen in den Verantwortungsbereich des Betreibers", erklärt das Büro von Stadtrat Peter Hanke. Statt eigener Maßnahmen stellt die Stadt eine Kontaktadresse des Unternehmens zur Verfügung.

Warum der Neubau stockt

Die Grünen hatten Hanke Fehlmanagement vorgeworfen, da der Bau des neuen Busterminals am Handelskai ursprünglich 2022 hätte starten sollen. Hankes Büro entgegnet: "Die Verzögerung ist auf die Kündigung des Vertrags mit der Investorengruppe DBR im Jahr 2023 zurückzuführen."

Erdberg bei Nacht: So trostlos zeigt sich der Wiener Busbahnhof

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    "Willkommen in Wien?" Der Vienna International Busterminal (VIB) zeigt sich nachts als düsterer Startpunkt für Reisende
    "Willkommen in Wien?" Der Vienna International Busterminal (VIB) zeigt sich nachts als düsterer Startpunkt für Reisende
    Denise Auer

    Momentan läuft ein Mediationsverfahren, um eine außergerichtliche Einigung mit der DBR zu erzielen. In der Zwischenzeit soll die Stadt das Projekt eigenständig umsetzen. Konkrete Fortschritte oder ein Baubeginn sind jedoch noch nicht in Sicht. Aus dem Büro des Stadtrats heißt es jedoch, dass der neue zentrale Fernbus-Terminal garantiert von der Stadt Wien gebaut und umgesetzt werde. Man bemühe sich um ein möglichst rasches Vorgehen, um den Reisenden zeitnah bessere Bedingungen bieten zu können.

    Reaktion auf FPÖ-Kritik

    Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) weist die Forderung der FPÖ, den neuen Fernbus-Terminal an die Peripherie zu verlegen, entschieden zurück. "Der Standort am Handelskai beim Stadion Center wurde nach einer umfangreichen Prüfung aus zwölf möglichen Optionen ausgewählt, weil er alle wichtigen Kriterien erfüllt", erklärt Hanke. Ausschlaggebend seien die hervorragende Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz, die schnelle Erreichbarkeit des Stadtzentrums und die Nähe zum hochrangigen Straßennetz gewesen. Zudem befindet sich das Grundstück im Eigentum der Stadt Wien, was die Umsetzung des Projekts erleichtert. Hanke betont, dass der Terminal als repräsentativer Verkehrsknoten für Wien gestaltet wird und eine Verlagerung an die Peripherie diesem Anspruch nicht gerecht würde.

    Bezirksvorsteher: "Keine Beschwerden bekannt"

    Während Fahrgäste und Opposition die Zustände als unerträglich bezeichnen, sieht Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ) das anders: "Bislang sind mir keine akuten Beschwerden aus der Bevölkerung bekannt geworden", ließ er ausrichten. Dennoch räumt er ein: "Es ist klar, dass der Busbahnhof in seiner jetzigen Form nicht mehr zeitgemäß ist."

    Ein "Runder Tisch" zum Thema Busbahnhof habe laut Hohenberger nicht stattgefunden. Lediglich bei einem Treffen mit der MA 46 und der ÖVP seien verkehrsbezogene Punkte besprochen worden, darunter eine bessere Beleuchtung der Erdbergstraße.

    Sicherheitsprobleme? Cannabisfund sorgt für Unruhe

    Auch die Sicherheitslage bleibt Thema. "Man fühlt sich hier einfach unsicher", erklärte die 26-jährige Studentin. Ihre Beobachtung passt zu den jüngsten Ereignissen: In einem Reisebus aus Amsterdam wurden neun Kilogramm Cannabis entdeckt. Bezirksvorsteher Hohenberger äußerte sich dankbar gegenüber der Polizei: "Trotz Personalmangels leisten die Beamtinnen und Beamten ihr Möglichstes." Doch konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit fehlen bisher.

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      Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com

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      Auf den Punkt gebracht

      • Die Zustände am Busbahnhof Erdberg sind weiterhin problematisch, was zu massiver Kritik von Grünen und FPÖ sowie Beschwerden von Fahrgästen führt.
      • Die SPÖ betont die Priorität eines neuen Fernbus-Terminals, verweist jedoch auf Verzögerungen und sieht sich nicht für die aktuellen Missstände verantwortlich, während konkrete Fortschritte und Sicherheitsmaßnahmen weiterhin ausbleiben.
      CW
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