So viele Russen hat Putin bereits in den Tod geschickt

Seit bald drei ganzen Jahren überzieht die russische Armee auf Geheiß Wladimir Putins die Ukraine mit Tod und Zerstörung. Auf beiden Seiten sind Unmengen an Blut vergossen worden, die Verluste werden tagtäglich größer.

Über die genauen Opferzahlen schweigen sich sowohl Moskau als auch Kiew am liebsten aus. Die von den jeweiligen Generalstäben veröffentlichten Zahlen über die dem Feind zugefügten Verluste sind nicht für bare Münze zu nehmen und typisch für Kriegspropaganda deutlich übertrieben.

Selten, aber doch, gibt es offizielle Stellungnahmen, die das wahre Ausmaß erahnen lassen: "Seit dem Beginn des Krieges sind 43.000 Soldaten der Ukraine auf dem Schlachtfeld gefallen", schrieb etwa Präsident Wolodimir Selenski am 8. Dezember 2024 auf seinem Telegram-Kanal. Zudem seien in Summe 370.000 Verletzungen gemeldet worden, rund die Hälfte der Verwundeten würden aber wieder in den Dienst zurückkehren können, so der Ukraine-Präsident.

88.726 Russen getötet

Der Kreml behandelt die Zahl der eigenen Gefallenen weiterhin als streng geheim. Das unabhängige russische Medium "Mediazona" zählt zusammen mit "BBC Russia" und "Meduza" seit Kriegsbeginn aber akribisch mit. Gemeinsam haben sie eine Liste aller getöteten russischen Militärangehörigen erstellt, deren Ableben auch namentlich öffentlich bekannt wurde. Die Reporter stützen sich dabei nach eigenen Angaben auf "öffentlich zugängliche Quellen, einschließlich sozialer Medienbeiträge von Familienmitgliedern, lokaler Nachrichtenberichte und offizieller Verlautbarungen regionaler Behörden".

Nach dieser Zählung sind mit Stand 13. Jänner 2025 gesichert 88.726 russische Soldaten im Krieg gegen die Ukraine getötet worden. Davon sind alleine 18.600 in den letzten Monaten, ab Mitte September 2024, gefallen.

Riesige Dunkelziffer

Die Ersteller weisen aber darauf hin, dass sie nur die Untergrenze der Tragödie abbilden können: "Diese Liste ist nicht erschöpfend, da nicht jeder militärische Todesfall öffentlich bekannt wird." Ausgeklammert sind außerdem die Verluste der Separatisten-Regimenter in Donezk und Luhansk.

Die Dunkelziffer dürfte jedenfalls enorm sein. "Meduza" schätzte die Gefallenen-Zahl zuletzt auf Basis der Auswertung des russischen Nachlassregisters auf etwa 120.000 – das war allerdings Anfang Juli 2024.