"Leben um 180 Grad gedreht"

Ski-Star über Krebs: "Schüttelfrost und Schmerzen"

Schüttelfrost und Gliederschmerzen machen Niels Hintermann zu schaffen. Dennoch verlaufe seine Therapie völlig planmäßig.

Sport Heute
Ski-Star über Krebs: "Schüttelfrost und Schmerzen"
Vor rund einem Monat erhielt Niels Hintermann die Nachricht seiner Krebserkrankung. Mittlerweile hat er die Hälfte seiner Chemotherapie absolviert.
IMAGO/Manuel Stefan

Vergangenen Monat wurde bekannt, dass Abfahrt-Spezialist Niels Hintermann an Lymphknotenkrebs erkrankt ist. Jetzt spricht der Schweizer mit dem "Blick" zum ersten Mal selbst über die Diagnose, gab zur Halbzeit seiner Chemotherapie ein Update.

Medikamente und Nebenwirkungen

Der Abfahrtsspezialist gesteht: "In der letzten Woche ist es mir während ein paar Tagen körperlich ziemlich mies ergangen". Grund dafür war ein zusätzliches Medikament, das Hintermann aufgrund eines zu niedrigen Blutwertes nehmen musste.

In Kombination mit anderen Präparaten dürfte dies dazu geführt haben, "dass ich plötzlich Schüttelfrost und Gliederschmerzen hatte. Zudem hatte ich einen ganz komischen metallen-salzigen Geschmack im Mund."

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Therapie verläuft planmäßig

Mittlerweile hat der Sieger von drei Einzelweltcup-Rennen bereits die Hälfte seiner Chemotherapie überstanden. Abgesehen von diesen vereinzelten schlechten Tagen, könne der Schweizer allerdings nicht klagen. "Meine Blutwerte sind aktuell tipptopp. Ich darf zusammenfassend sagen, dass alles planmäßig verläuft."

Dennoch, als der Skifahrer die Nachricht seiner Erkrankung erhielt, stellte sich sein ganzes Leben auf den Kopf. "Ich saß im Auto, als ich den Anruf von meinem Vertrauensarzt Walter O. Frey erhalten habe. Er hat mir mitgeteilt, dass ich Lymphdrüsenkrebs habe. In diesem Moment hat sich mein Leben um 180 Grad gedreht".

Bester Freund: Ergometer

An ein normales Training, wie in einer regulären Saisonvorbereitung, sei momentan nicht zu denken. Die Behandlung und die damit einhergehenden körperlichen Auswirkungen würden dies einfach nicht zulassen.

Deshalb radelt der Schweizer, mit ein paar Ausnahmen, seit Therapiebeginn viermal pro Woche für eineinhalb bis zwei Stunden am Ergometer. Auch Krafttrainings absolviert der 29-Jährige vereinzelt.

Auf den Punkt gebracht

  • Der Schweizer Abfahrtsspezialist Niels Hintermann sprach erstmals über seine Lymphknotenkrebs-Diagnose und die laufende Chemotherapie, die ihm körperlich stark zusetzt, aber planmäßig verläuft
  • Trotz der Herausforderungen durch die Behandlung versucht er, sich mit moderatem Training fit zu halten, obwohl sein Leben sich durch die Diagnose komplett verändert hat
red
Akt.