Nach tödlichem Unfall
Ski-Sensationssieger musste das Gehen neu lernen
Albert Popov gelang das Ski-Märchen der Weltcup-Saison. Der Bulgare siegte sensationell im Slalom von Madonna. Nach einem schweren Autounfall.
Die Sternstunde wird lange in Erinnerung bleiben. Der nur 1,64 Meter große Bulgare lieferte im Flutlicht-Slalom von Madonna di Campiglio im zweiten Durchgang eine Glanzleistung ab. Von Rang acht zur Halbzeit katapultierte sich der 27-Jährige noch zum Sieg – der erste im Weltcup. Und die Krönung einer Karriere, die vor zehn Jahren am seidenen Faden hing, als der Skisport gänzlich in den Hintergrund rückte.
Denn am 17. November 2015 saß Popov, damals aufstrebendes Ski-Talent, im Auto, das sein Trainer Drago Grubelnik lenkte, als das Gefährt in der siebten Kehre hinauf zum Rettenbachferner in Sölden von der Straße abkam, 270 Meter abstürzte. Grubelnik überlebte den tragischen Unfall nicht, ein Co-Trainer, der ebenso im Auto saß, wurde schwer verletzt. Popov, damals 18 Jahre, zog sich mehrere Brüche zu.
"Ich habe das Leben von der anderen Seite gesehen", meinte der Bulgare später, erinnerte sich auch in der Stunde seines größten Erfolgs an die dramatischen Augenblicke: "Daran denke ich immer, das bleibt mir. Aber jetzt sind wir da, jetzt muss man nach vorne schauen."
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"Mussten anfangen, das Gehen zu lernen"
Popov musste sich zurück auf die Skipiste kämpfen. Das gelang an der Seite des Tiroler Konditionstrainers Gerhard Außerlechner. "Als Albert danach zu mir gekommen ist, haben wir ganz unten begonnen", erinnerte sich Außerlechner in der "Tiroler Tageszeitung" an die Arbeit nach dem Unfall. "Wir mussten erst anfangen, das Gehen wieder zu lernen", erzählte der Tiroler weiter.
Vom Skifahren sei zunächst nicht die Rede gewesen. Es sei stattdessen darum gegangen, Muskeln aufzubauen, ein normales Leben führen zu können.
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Es war schließlich der unbändige Wille des Bulgaren, der Popov den Weg in die Weltspitze des Skisports ebnete. "Albert war so begeistert, hat immer mitgemacht und sich danach immer bedankt. Die Eltern haben ihn auch immer sehr unterstützt", erinnerte sich der ehemalige Kondi-Coach. "Es war damals keine einfache Zeit für ihn. Ich musste ihm beibringen, dass er an sich selbst glaubt. Ich habe ihm biegebracht: Nicht ich mache dich stärker, sondern du dich selbst. Und dann hat er begonnen, an sich zu glauben."
Ein Glaube, der Popov gut neun Jahre nach dem schweren Unfall zu einem Siegläufer im Ski-Weltcup machte...
Auf den Punkt gebracht
- Albert Popov, ein bulgarischer Skifahrer, gewann sensationell den Slalom von Madonna di Campiglio, was seinen ersten Weltcup-Sieg markierte.
- Dieser Triumph ist besonders bemerkenswert, da Popov nach einem schweren Autounfall im Jahr 2015, bei dem er mehrere Brüche erlitt und sein Trainer starb, das Gehen neu lernen musste und sich mit unbändigem Willen zurück an die Weltspitze kämpfte.