Er hofft auf Trump

Selenski-Ansage: "Europa alleine ist schwach"

Ukraines Präsident will die heiße Phase des Krieges beenden. Er hofft, dass Trump Kriegstreiber Putin an den Verhandlungstisch zwingen kann.
Newsdesk Heute
30.01.2025, 19:44

Kriegstreiber Wladimir Putin hat zugegeben, dass es die westliche Unterstützung ist, die den von ihm erträumten Sieg über die Ukraine verhindert: "Sie werden nicht einen Monat lang überleben, wenn das Geld und im weiteren Sinne die Munition ausgeht. In anderthalb oder zwei Monaten wäre alles vorbei", sagte er in einem Interview am 28. Jänner 2025. Gleichzeitig befand der Kreml-Despot, dass die Ukraine als Staat "keine Souveränität" habe.

Die Botschaft in den Aussagen des russischen Präsidenten richtet sich direkt an den Westen. Das Interview sei nur ein weiterer Baustein "langfristiger Informationsoperationen des Kremls, die darauf abzielen, die westliche Unterstützung für die Ukraine zu untergraben und zusätzliche westliche Militärhilfe zu verhindern", urteilt das Institute for the Study of War (ISW).

Putins Siegesplan beruhe demnach auf der Prämisse, dass der Westen die Ukraine im Stich lassen werde. Nur "unerschütterliche Unterstützung" könne den Kreml-Despoten dazu zwingen, von seinen Maximalzielen abzurücken und schlussendlich auch solche Zugeständnisse zu machen, die für den Fortbestand der Ukraine als eigenständiger Staat erforderlich wären.

"Alles andere ist schwach"

Ukraines Präsident Wolodimir Selenski betonte nahezu gleichzeitig in einem Interview mit "Fox News" die Bedeutung der US-amerikanischen Militärhilfen und der Macht Donald Trumps: "Putin hat keine Angst vor Europa. Europäische Sicherheitsgarantien allein werden niemals ausreichen. Ohne starke Sicherheitsverpflichtungen der USA ist alles andere schwach".

Die territoriale Integrität seines Landes müsse respektiert werden, doch Putin habe sie verletzt – weder ein eingefrorener Konflikt noch die Minsker Vereinbarungen hätten ihn aufhalten können. Der ukrainische Präsident bezeichnet diese dabei sogar als "schwache, ja sogar verräterische Abkommen", bei denen die USA als wirksame Schutzmacht gefehlt hätten. Deshalb sei Minsk "von Anfang an zum Scheitern verurteilt" gewesen.

Er wiederholte auch seine bereits früher getätigte Aussage, dass das Budapester Memorandum ein Fehler gewesen sei. Die neutrale Ukraine habe 1994 unter dem Druck der USA und Russlands ihre ehemals sowjetischen Atomwaffen aufgegeben: "Und was haben wir im Gegenzug bekommen? Nichts."

"Wir wollen eine diplomatische Lösung"

Ein starker Präsident Trump könne – so er denn wolle – einen Frieden erzwingen: "Wenn die USA über den globalen Süden – einschließlich China und Indien – Druck auf Putin ausüben, kann Trump mit ihnen verhandeln, damit sie dasselbe tun", gibt sich Selenski zuversichtlich.

Der Chef in Kiew stellt klar, dass sich die Ukraine ein Ende der heißen Phase dieses Kriegs wünsche: "Wir wollen eine diplomatische Lösung. Nicht, weil wir das Schlachtfeld fürchten [...] – aber uns sind Menschenleben wichtig. Die Ukraine ist ihr Volk."

Eine russische Besatzung werde man jedoch "niemals anerkennen". "Rechtlich und moralisch gehört unser Land unserem Volk", betont Selenski. Er wünsche sich ein Abkommen: "Weniger Opfer, weniger Verluste. Aber Putin will keinen Frieden, er will den Krieg verlängern."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 30.01.2025, 20:36, 30.01.2025, 19:44
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