Die Klimakrise belastet die Erde immer stärker. Vor allem die anhaltende Erwärmung der Erdoberfläche bereitet führenden Experten Sorge. Insbesondere das Auftauen der Permafrostböden könnte das Klima vor allem im Norden der Erde weiter verschlechtern. Eine Entwicklung, mit der nicht alle gerechnet haben.
Zu Beginn der Klimadebatte, so die englische Tageszeitung "The Guardian", gingen russische Kreml-Berater davon aus, dass die Erwärmung der Erdoberfläche Russland einen strategischen Vorteil verschaffen könnte. Sie nahmen an, dass sich das Klima im Norden Russlands, wie in Sibirien, verbessern wird und dass dort Grundnahrungsmittel wie Weizen angebaut werden können.
Damit würde sich das Kräfteverhältnis gegenüber den USA zugunsten der Russen verschieben. Die Bedeutung des dann schmelzenden Permafrostbodens für den Norden Russlands hat der Kreml jedoch übersehen.
Permafrostböden sind Böden, die mindestens zwei Jahre lang gefroren sind. Sie haben eine enorme Bedeutung für die Erde. Wenn diese Böden auftauen, würde laut Alfred-Wegener-Institut Kohlenstoff aus riesigen Mengen abgestorbener Pflanzenreste in die Atmosphäre freigesetzt werden. Diese Treibhausgase hätten eine weitere massive Erwärmung des Klimas zur Folge.
Aber auch speziell für Regionen in Teilen Alaskas, Kanadas, Russlands oder Skandinaviens, in denen Permafrostböden dauerhaft vorhanden sind, hätte ein Auftauen gravierende Folgen. Der Boden würde dort seine Stabilität verlieren und es könnte zu Bodenabsenkungen oder Erdrutschen kommen. Ganze Städte und kritische Infrastrukturen wie Straßen und Gleise wären betroffen und würden massive Schäden erleiden.