"Schlau aber blond"

"Schlechtestes Album aller Zeiten": Kritik für Shirin

Kurze Songs und wenig Rap: Shirin David muss für ihr neues Album "Schlau aber blond" Kritik einstecken.
20 Minuten
14.02.2025, 19:14

Am Valentinstag brachte Shirin David ihr drittes Album "Schlau aber blond" auf den Markt. Für das Projekt erntet die deutsche Rapperin gemischte Reaktionen.

Schon mit dem Release der ersten Single der Platte "Bauch Beine Po" war klar, dass Shirin einen neuen Musikstil ausprobiert. Ihre neue Ära kommt poppiger daher und hat Einflüsse von Housemusik. Einige Fans vermissen aber Rap-Shirin.

"Das schlechteste Album aller Zeiten gedroppt. Was ist mit dir passiert, wo ist die alte Shirin, wieso machst du Musik nur für Berliner Leute?", meint eine Nutzerin auf Instagram. "Das neue Album ballert nicht", meint eine andere auf Tiktok. Der Hamburgerin wird vorgeworfen, mit den neuesten Trends mitzugehen, anstatt das zu machen, was ihre treuen Fans fühlen. "Bin so froh, dass ich keine Konzertkarten habe", schreibt eine Frau auf Tiktok.

"Schlau aber blond" spaltet die Gemüter

Viele scheinen das Album aber auch zu mögen. "In Deutschland darf man sich musikalisch wohl nicht ausprobieren", verteidigt ein Fan die Sängerin. "Das Album ist unfassbar!", "Ich liebs jetzt schon" und "So ein geiles Album" lauten weitere Kommentare von Usern, denen "Schlau aber blond" zu gefallen scheint. Insbesondere für den Sport scheint sich Shirins neue Musik zu eignen. "Perfekter Vibe fürs Gym", so ein Fan.

Shirin überrascht mit kurzen Tracks

Auffällig am Album ist nebst des für Shirin ungewohnten Stils zudem die Länge. "Schlau aber blond" hat 14 Songs, dauert aber nur 32 Minuten. Sprich: Ein Song ist durchschnittlich zwei Minuten und circa 20 Sekunden lang. "Warum nur so kurze Tracks?", fragt sich ein trauriger Fan unter Shirins letztem Instagram-Post. Kurze Lieder machen für Künstlerinnen und Künstler zu Zeiten von TikTok und Spotify aber mehr Sinn.

Statistiken zeigen, dass kurze Songs auf Streamingplattformen beliebter sind als lange. Der Grund ist die sinkende Aufmerksamkeitsspanne der Hörerinnen und Hörer. Kurze Songs werden zudem öfter gehört als lange und sammeln somit mehr Streams. Dadurch erhält man als Sängerin oder Sänger von Spotify und Co. mehr Geld. Zudem schafft es das Lied dann eher in die Chart-Playlists, wo noch mehr Streams gesammelt werden können. Spotifys Algorithmus präferiert Lieder mit kurzer Dauer, weil sie weniger oft geskippt werden.

Auch Tiktok treibt den Trend der kurzen Songs voran. Auf der Plattform können Videos mit Songausschnitten unterlegt werden. Die Clips müssen die Aufmerksamkeit der User sofort packen, sonst werden sie weggewischt. Um mit einem Song auf Tiktok – und damit auch auf allen anderen Plattformen – viral zu gehen, ist es deshalb lohnenswert, kurze Lieder zu produzieren, die ohne Intro und schnell in den Hook hinübergehen.

Shirin David mit Helene Fischer bei "Wetten, dass …?" am 25.11.2023 in Offenburg
IMAGO/STAR-MEDIA

Früher waren Lieder auch kurz

Übrigens ist es nicht so, dass Songs über die Zeit immer kürzer werden. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts waren Lieder durchschnittlich zweieinhalb Minuten lang. Dies hatte technische Gründe. Die 25 cm Schellack-Platte, die damals in Gebrauch war, hatte pro Seite ca. zweieinhalb bis drei Minuten Spieldauer bei 78 Umdrehungen. Erst mit der Einführung der Langspielplatte wurden längere Spielzeiten möglich. Als Pioniersong bezüglich Länge gilt bis heute Bob Dylans "Like A Rolling Stone", welcher 1965 erschien und über sechs Minuten dauert.

Mit dem Aufkommen des Radios wurde dann eine Songlänge von dreieinhalb Minuten gang und gäbe. Es galt als die ideale Dauer, um die Aufmerksamkeit der Zuhörerinnen und Zuhörer nicht zu verlieren. Zudem konnten so genügend Werbepausen eingeplant werden.

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