Estlands ESC-Act Tommy Cash (33) sorgt bei italienischen Bürgerinnen und Bürgern für Ärger. Das Lied mit dem Namen "Espresso Macchiato", mit dem Cash bei dem Musikwettbewerb in Basel antreten wird, soll negative Vorurteile über die italienische Kultur befeuern.
Nun hat sogar der italienische Verbraucherverband Codacons Beschwerde bei der EBU (European Broadcasting Union), dem Veranstalter des ESC, eingereicht. Der Song zeichne ein "verzerrtes und beleidigendes Bild" von Italien, so Codacons. Für eine globale Bühne mit weltweitem Publikum sei die Single unangebracht.
"Life is like spaghetti, it's hard until you make it, No stresso, no stresso, it's gonna be espresso" (dt.: Das Leben ist wie Spaghetti: hart, bis du es geschafft hast, kein Stress, alles wird Espresso), so der Este im Song. Auch ein protziger Lebensstil wird zum Thema: "Mi like to fly privati with twenty-four carati, Also mi casa very grandioso" (dt.: Ich fliege gerne privat mit 24-Karat, mein Haus ist großartig). "That's why I'm sweating like a mafioso" (dt.: Deshalb schwitze ich wie ein Mafioso), lautet eine weitere Strophe. Gesungen wird ein Mix aus Englisch und schlecht gesprochenem Italienisch.
Der Text enthalte "Stereotypen über Italien und die Italiener, mit üblichen Klischees von Kaffee und Spaghetti, aber vor allem wird das Land mit der Mafia und der Zurschaustellung von Luxus in Verbindung gebracht", erklärte Codacons.
In der italienischen Talkshow "La volta buona" äußerte die Moderatorin Caterina Balivo Kritik und erklärte, das Lied überschreite die Grenze zur Satire und mache Italien lächerlich.
Auch der Vizepräsident des italienischen Senats, Gian Marco Centinaio, ist mit dem Songtext nicht einverstanden. Er forderte die Disqualifizierung des Liedes von dem Musik-Contest. "Wir können nicht zulassen, dass ein Lied, das negative Stereotypen über unser Land verstärkt, bei einer so großen internationalen Veranstaltung antritt", erklärte der Abgeordnete der Rechtspartei Lega.