16 Autos beschlagnahmt

Raser-Maßnahmen, das denkt Österreich wirklich

Welche Maßnahmen es braucht und wie man selbst handeln sollte, besprechen Experten mit Österreicher in einer Sendung von "Ö1".

Lukas Leitner
Raser-Maßnahmen, das denkt Österreich wirklich
Was Österreicher über die Maßnahmen zu den Rasern denken und wie man sich selbst verhalten sollte, wenn man auf einen trifft, wird im "Ö1-Punkt1"-Journal besprochen. (Symbolbild)
Andy Ridder / Visum / picturedesk.com

Seit dem 1. März ist die 34. Novelle der Straßenverkehrsordnung in Kraft. Das bedeutet, dass die Polizei österreichweit Raser, die das Tempolimit überschreiten, im Ortsgebiet um 80 km/h, außerorts sind es 90 km/h, das Auto abgenommen werden darf. Dabei wurden im vergangenen Monat bereits 16 Autos beschlagnahmt

396 Menschen sind 2023 in Österreich im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Dabei sind Unfälle wegen erhöhter Geschwindigkeit keine Ausnahme. In der "Ö1" Radiosendung besprechen deshalb, anlässlich des neuen Gesetzes und der viele Unfälle, Marlene Nowotny mit Sabine Peterbauer, Betroffene und Bewusstseinsbildnerin und Marion Seidenberger Verkehrspsychologin (ÖAMTC), welche Maßnahmen noch weitere gesetzt werden müssen und ob die Autobeschlagnahme sinnvoll ist. Hörer können dabei live per Anruf mitreden.

Stopp für "Blitzerwarnung"

Dabei melden sich auch recht zügig einige Hörer. Per Anruf meldet einer, dass er es für absolut respektlos und unsinnig hält, dass Rundfunkmedien, als Beispiel dafür nennt er Ö3 und den ORF, im Radio vor Blitzern warnen. Das laut dem Hörer nur zum Gute der Raser kommen, die dann wissen, wo sie kurz langsamer fahren müssten.

Die Verkehrspsychologin räumt hier allerdings ein, dass auch zu bedenken ist, dass nicht jeder den Verkehrsfunk hört, vor allem Jugendliche nicht. Sie wirft aber das Thema der Radarwarnung bei den GPS-Geräten auf. Dort werden die Lenker bereits im Vorfeld vor Radarfallen gewarnt.

Österreicher werden von Autotreffen gestört

Eine andere Hörerin beschwert sich per E-Mail, dass bei ihr im Ort schon fast täglich Autotreffen veranstaltet werden, indem die Teilnehmer bis in den frühen Morgen ihre Motoren aufheulen lassen und Wettrasereien machen. Wenn sie im Zuge dessen die Polizei benachrichtigt und um Hilfe bittet, heißt es dann nur, dass diese derzeit keinen Auftrag haben, das Treffen zu kontrollieren.

Seidenberger betont hier, dass bei diesen Treffen meistens keine Gesetze gebrochen werden und somit auch die Polizei nicht eingreifen kann. Sie selbst berichtet aus eigener Erfahrung und war laut eigenen Aussagen selbst auf einer ähnlichen Veranstaltung. 

Das Auto als Statussymbol

Ein weiterer Hörer kritisiert per E-Mail das Auto als Statussymbol selbst, vor allem bei jungen Männern. In seiner E-Mail betont er, dass die Autoindustrie ein wichtiger Faktor für Arbeitsplätze und die Wirtschaft ist, dass aber das Auto auch ein Kultursymbol und ein Statussymbol ist. Dem gehöre entgegenzuwirken und das sei die Aufgabe der Politik, heißt es in der E-Mail.

Die Experten bestätigen die Mail. Für viele junge Menschen ist das Auto sehr wichtig. Manche würden in Gesprächen auch angeben, dass das Auto für sie das Wichtigste in ihrem Leben ist und "ihr Ein und Alles" ist, heißt es von Peterbauer. Sie betont weiter, dass es für sie vollkommen unverständlich ist und appelliert, dass das wertvollste Gut, das es gibt, das Leben selbst ist.

Wie soll ich mich verhalten?

Abschließend vermittelt die Verkehrspsychologin Seidenberger auch, wie man sich verhalten sollte, wenn man selbst auf einen Raser trifft. Dabei ist es laut ihr am wichtigsten, das eigene Leben und das der mitreisenden Personen zu schützen. Vor einer Selbstjustiz und einer Belehrung der Raser durch Hupen oder ähnliche mahnt sie ab. Die Raser eines Besseren zu belehren, sei die Aufgabe der Polizei, heißt es von Seidenberger.

Diese Storys solltest du am Mittwoch, 18. Dezember, gelesen haben
LL
Akt.