Magdeburg-Massaker
Olaf Scholz nach Rede ausgebuht – Fünf Tote bestätigt
Auf dem Weihnachtsmarkt im deutschen Magdeburg ist ein Autofahrer in Menschen gefahren – bisherige Bilanz: Fünf Tote, über 200 Verletzte.
Nach dem mutmaßlichen Anschlag mit mehreren Toten und zahlreichen Verletzten ist der Weihnachtsmarkt in Magdeburg für beendet erklärt worden. "Wir sind in tiefer Trauer und mit unseren Herzen und Gedanken bei den Opfern, Angehörigen und Helfern", erklärten die Veranstalter am Samstag. Der Weihnachtsmarkt und die Lichterwelt seien beendet. Nach Angaben eines Stadtsprechers sollte der Weihnachtsmarkt ursprünglich bis zum 29. Dezember geöffnet bleiben.
Zu Mittag gaben Bundeskanzler Olaf Scholz und Ministerpräsident Reiner Haseloff am Ort des Geschehens eine Medienkonferenz. Im Zuge dieser wurde bestätigt, dass es inzwischen ein fünftes Todesopfer gegeben hat. Nach seiner Rede am Weihnachtsmarkt verließ Scholz den Ort des Terrors. Auf der Straße wurde er dann von Passanten ausgebuht und beschimpft. Es war auch aus der Ferne hörbar, berichtet ein "20 Minuten"-Reporter vor Ort. Zur Einordnung: Scholz gehört der SPD an – in Magdeburg haben die CDU und AfD einen hohen Wähleranteil.
Terroranschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Taleb A. sollte am Tag vor der Tat vor Gericht erscheinen
Der "Spiegel" berichtete am Samstagnachmittag, dass der mutmaßliche Täter Taleb A. zumindest in Berlin der Justiz bekannt war. Es sei gegen ihn wegen "Missbrauchs von Notrufen" ermittelt worden. Demnach war A. im Februar 2024 auf dem für Berlin-Tempelhof zuständigen Abschnitt 44 der Polizei erschienen, um eine Anzeige zu erstatten. Offenbar machte er dabei wirre Angaben und war mit dem Verhalten der diensthabenden Polizeibeamten unzufrieden.
Schließlich soll A. noch in der Wache den Notruf der Feuerwehr gewählt und eine "rechtliche Beratung" verlangt haben. A. wurde danach per Strafbefehl zu 20 Tagessätzen à 30 Euro verurteilt. Am Tag vor der Todesfahrt in Magdeburg sollte nun sein Fall vor Gericht verhandelt werden, da er gegen dieses Urteil Einspruch erhoben hatte. Doch erschienen ist er zu dieser Verhandlung nicht. Der "Spiegel" berichtet, dass der Einspruch somit ungültig wurde.
Mutmaßlicher Täter stand bei Anschlag wohl unter Drogen
Beim mutmaßlichen Täter wurde nach der Festnahme ein "Drugwipe"-Test durchgeführt. Dieser Test sei positiv ausgefallen, berichtet die "Bild". Der "Drugwipe"-Test wird bei der deutschen Polizei eingesetzt, um bei Straftätern oder berauschten Autofahrern als Erst-Maßnahme möglichen Drogenkonsum nachweisen zu können. Mit einem Stäbchen wird Verdächtigen Speichel abgenommen und auf einen Teststreifen geträufelt.
Eine saudische Quelle teilte der Nachrichtenagentur Reuters indes mit, dass das Königreich die deutschen Behörden vor dem Angreifer gewarnt habe. Zuvor hatte er extremistische Ansichten auf seinem persönlichen X-Account gepostet, der inzwischen "aufgrund Regelverletzungen" suspendiert wurde. Unklar ist, wie es trotz der Sicherheitsvorkehrungen möglich war, dass das Auto auf den Markt kam. Es habe vor Ort mehrere Betonblöcke gegeben, um den Markt zu sichern, berichtet der Sender MDR.
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Auf den Punkt gebracht
- Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg fuhr ein Autofahrer in die Menschenmenge, was zu fünf Toten und über 200 Verletzten führte.
- Bundeskanzler Olaf Scholz wurde nach einer Rede vor Ort ausgebuht, während der mutmaßliche Täter, Taleb A., der bereits der Justiz bekannt war und unter Drogen stand, von den deutschen Behörden gewarnt wurde.