Nach Wahldesaster

ÖVP-Drexler: "Fühle mich wie Bauernopfer der Republik"

Der steirische Landeschef Drexler hat die Wahl für die ÖVP haushoch verloren. Die Schuld gibt er der Bundespolitik, speziell dem Bundespräsidenten.

Angela Sellner
ÖVP-Drexler: "Fühle mich wie Bauernopfer der Republik"
Christopher Drexler (ÖVP) bei der Landtagswahl in der Steiermark. Er attackierte den Bundespräsidenten in seiner Rede.
ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

Nach dem Erdrutschsieg für die FPÖ bei der Steiermark spricht ÖVP-Landeshauptmann Christopher Drexler von einem "schmerzlichen Tag". Die Schwarzen haben in der grünen Mark laut Hochrechnung 26,6 % erreicht, das bedeutet ein Minus von fast 10 Prozentpunkten. Die Freiheitlichen unter Mario Kunasek sind mit 35,4 % erstmals stärkste Kraft in der Steiermark, konnten um knapp 18 Prozentpunkte zulegen.

In einer ersten Reaktion erklärte Wahlverlierer Drexler: "Ich habe alles gegeben, in den letzten zweieinhalb Jahren als Landeshauptmann und in den vergangenen Wochen im Wahlkampf."

Die Schuld für das Wahldebakel der steirischen ÖVP sieht Drexler beim Bund, speziell auch bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Die Bundespolitik habe bei der Wahl "alles dominiert" und "durchgeschlagen wie nie", so Drexler.

Habe immer wieder den Satz gehört: Warum hat der Bundespräsident das gemacht?"
Christopher Drexler
Steirischer Kandeshauptmann (ÖVP)

"Ich fühle mich ein wenig wie das Bauernopfer der Republik", so Drexler bitter. Er selbst habe bei seinen Gesprächen mit den Menschen immer wieder den Satz gehört: "Warum hat der Bundespräsident das gemacht?"

Der steirische Landeschef spielt damit darauf an, dass der Bundespräsident den Regierungsbildungsauftrag nach der Nationalratswahl nicht an den FPÖ-Chef Herbert Kickl als Obmann der stärksten Partei gegeben hat und damit bei der Steiermark-Wahl die Stimmung für die Blauen befeuert habe. "Insofern ein großes Danke nach Wien", so Drexler sarkastisch.

"Schmerzliche Niederlage"

Es sei eine "schmerzliche Niederlage", auch für ihn persönlich. Er habe das Gefühl gehabt, eine produktive Zeit ohne Skandale gehabt zu haben. "Es kommen wieder lichtvollere Tage", versprühte der Landeshauptmann aber auch eine gehörige Portion Zweckoptimismus.

Er sei "jetzt schon motiviert, Gespräche zu führen", so Drexler im Hinblick auf kommende Koalitionsgespräche. Er hatte sich ja für eine Fortführung der Regierungskoalition mit der SPÖ ausgesprochen – bleibt das Wahlergebnis so wie nach den ersten Hochrechnungen, hätte Schwarz/Rot allerdings keine Mehrheit mehr im steirischen Landhaus...

Gegen eine Koalition mit der FPÖ hat sich Drexler klar ausgesprochen. Bliebe ein "Dreier" mit SPÖ, Grünen oder Neos. Dieser Idee auf Bundesebene konnte Drexler bisher nicht viel abgewinnen...

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    Auf den Punkt gebracht

    • Der steirische ÖVP-Landeshauptmann Christopher Drexler hat nach der schweren Wahlniederlage seiner Partei die Bundespolitik, insbesondere Bundespräsident Alexander Van der Bellen, für das Debakel verantwortlich gemacht.
    • Drexler fühlt sich als "Bauernopfer der Republik" und kritisiert, dass die Bundespolitik die Wahl dominiert habe, was die Stimmung zugunsten der FPÖ beeinflusst habe.
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