ÖVP verliert zweistellig

Blaues Beben: FPÖ-Erdrutschsieg in der Steiermark

Die Steiermark-Wahl bringt den dritten FPÖ-Triumph in Serie: Der Uhrturm-Urnengang wurde zum blauen Solo. Wird Mario Kunasek nun neuer Landeschef?

Newsdesk Heute
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    Auch Parteichef Herbert Kickl ließ es sich am Sonntag nicht nehmen, mit seinem Parteifreund zu feiern.
    Auch Parteichef Herbert Kickl ließ es sich am Sonntag nicht nehmen, mit seinem Parteifreund zu feiern.
    Denise Auer

    Blauer Erdrutsch in der Grünen Mark! Fast eine Million Steirer waren am Sonntag aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Erstmals in der Zweiten Republik färbten die Freiheitlichen mit ihrem Spitzenkandidaten Mario Kunasek das flächenmäßig zweitgrößte Bundesland tiefblau.

    Nach der EU-Wahl im Juni und der Nationalratswahl im September ist es bereits der dritte FPÖ-Triumph in Serie. Mit 35,4 Prozent ist es das historisch beste Ergebnis für die FPÖ.

    ÖVP nur noch zweite Kraft

    Einen bitteren Absturz muss die Volkspartei in ihrem Kernland hinnehmen. Landete die ÖVP am Höhepunkt der Ära Kurz 2019 noch bei 36 Prozent, so kommt sie nun nur noch auf 26,7 Prozent. Ob Landeshauptmann Christopher Drexler (seit 2022 im Chefsessel, er folgte auf Hermann Schützenhöfer) mithilfe der SPÖ im Amt bleiben kann, schien am Sonntag mehr als ungewiss. Bei einem prognostizierten Einzug von Neos und KPÖ hätten die bisher regierenden Parteien – ÖVP und SPÖ – zusammen keine Mehrheit mehr im neuen steirischen Landtag.

    SPÖ tritt auf der Stelle

    Wie bereits auf Bundesebene rutscht die SPÖ auch in der Steiermark auf den dritten Platz ab, büßte vom historisch schlechtesten Ergebnis von 2019 nochmals an Terrain ein. Die Landesgruppe um Parteichef Anton Lang konnte von der weitgehend harmonischen Regierungsarbeit mit der ÖVP nicht profitieren und ist im Land erstmals nur noch dritte Kraft.

    Grüne einstellig

    Die Grünen halbieren sich in der Steiermark, sind nur noch einstellig. Sowohl Neos als auch die KPÖ dürften mit zwei Mandaten den Einzug in den steirischen Landtag schaffen.

    Parteien kämpften bis zuletzt

    Landeshauptmann Christopher Drexler hatte bis zuletzt gehofft, seine Landleute würden "die Weichen für die Steiermark stellen" – und "nicht dem Bundespräsidenten etwas ausrichten". Wie berichtet, hatte er Alexander Van der Bellen in den letzten Wochen hart für seine Entscheidung kritisiert, Wahlsieger Herbert Kickl beim Regierungsbildungsauftrag übergangen zu haben. Bei der Stimmabgabe nach dem Kirchgang am Sonntag zeigte sich der seit 2022 regierende Drexler ein "bisserl aufgeregt – wie am Zeugnistag". Um nicht grantig zu sein, stärkte er sich mit einem Frühstück.

    FPÖ "auf Augenhöhe mit Steirern"

    Gusto auf Erfolg zeigte wenige Stunden vor der Entscheidung auch der blaue Klubobmann. Er mobilisierte seine Anhänger bis zuletzt; meinte, "Umfragen würden Stimmungen wiedergeben". Kunasek: "Stimmungen sind Stimmungen, aber Stimmen sind Stimmen." Als freiheitlicher Landeshauptmann würde er "auf Augenhöhe mit den Steirerinnen und Steirern sein – so, wie Jörg Haider das getan hat".

    Die SPÖ wollte nach dem historisch schlechtesten Ergebnis im Jahr 2019 wieder zulegen. Parteichef Anton Lang rief eine Richtungsentscheidung aus: "Es geht darum, wer vorne steht: Ob es Showpolitik gibt, Politik, die spaltet – oder, ob es die Sozialdemokratie ist."

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die FPÖ hat bei der Landtagswahl in der Steiermark einen Erdrutschsieg errungen und das Bundesland erstmals tiefblau gefärbt, während die ÖVP herbe Verluste hinnehmen musste.
    • Mario Kunasek könnte nun neuer Landeschef werden, während die Grünen einstellig bleiben und Neos sowie KPÖ den Einzug in den Landtag schaffen.
    red
    Akt.