Weniger Geld für Großfamilien

Mindestsicherung: Kanzler macht jetzt Knallhart-Ansage

Kanzler Nehammer stellte am Donnerstag einen Fünf-Punkte-Plan vor. Der enthält Verschärfungen der bestehenden Sozialhilfe-Regeln. Die Details.

Mindestsicherung: Kanzler macht jetzt Knallhart-Ansage
Bundeskanzler Nehammer (ÖVP) will die Regeln bei der Sozialhilfe deutlich verschärfen.
Weingartner-Foto / picturedesk.com

Die ÖVP will mit strengeren Regeln Sozialmissbrauch und Zuwanderung ins Sozialsystem in Österreich verhindern. So soll’s funktionieren:

Wartezeit

Die volle Höhe der Sozialleistungen soll es erst nach fünf Jahren rechtmäßigem Aufenthalt in Österreich geben. Bis dahin besteht Anspruch auf die Hälfte. Bei Asylberechtigten soll die Frist erst starten, wenn der Schutzstatus erreicht ist.

Finanzielle "Basisstufe"

Auch mit halber Sozialhilfe samt Sachleistungen sei eine "menschenwürdige Lebensführung" gesichert.

Kürzere Frist bei Engagement

Wer arbeitet, sich als Freiwilliger engagiert, Praktika oder Sprachkurse macht, soll schneller die vollen Leistungen bekommen.

Weniger Geld für Großfamilien

Mit zunehmender Anzahl an Kindern gibt es weniger Geld pro Kind. So will man Fälle wie die 4.600 Euro für eine neunköpfige syrische Familie in Wien verhindern. Im ÖVP-Modell wären es nur 1.780 Euro.

Selbe Leistung je Land

Subsidiär Schutzberechtigte sollen in allen Bundesländern nur die Grundversorgung bekommen. Sollte Wien weiterhin mehr zahlen, will die ÖVP vor den VfGH ziehen.

Sanktionen

Eine "Integrationsdatenbank" soll die Grundlage für Kürzungen der Sozialleistungen bei Verstößen gegen die gesetzlichen Vorgaben bilden.

Sach- vor Geldleistungen

Dieses Prinzip müsse auch in der Sozialhilfe gelten.

"Garantie"

Mit dem Modell gäbe es "garantiert weniger Anreize, ins Sozialsystem zuzuwandern", so Karl Nehammer.

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    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View

    Auf den Punkt gebracht

    • Kanzler Nehammer hat einen Fünf-Punkte-Plan zur Verschärfung der Sozialhilfe-Regeln vorgestellt, um Sozialmissbrauch und Zuwanderung ins österreichische Sozialsystem zu verhindern
    • Der Plan beinhaltet unter anderem eine Wartezeit von fünf Jahren für volle Sozialleistungen, kürzere Fristen bei Engagement und weniger Geld für Großfamilien
    • Subsidiär Schutzberechtigte sollen in allen Bundesländern nur die Grundversorgung erhalten
    • Sanktionen bei Verstößen gegen gesetzliche Vorgaben sollen durch eine "Integrationsdatenbank" ermöglicht werden
    • Sachleistungen sollen Geldleistungen in der Sozialhilfe vorgezogen werden, um Anreize zur Zuwanderung ins Sozialsystem zu reduzieren
    wil, bob
    Akt.