"Lohnnebenkosten runter"
"Mehr netto": So will Neos-Chefin unser Gehalt ändern
Beate Meinl-Reisinger ist wütend. Die Neos-Chefin will vernommen haben, dass SPÖ und ÖVP schon an Ministerlisten arbeiten. Der große "Heute"-Talk.
Grundsätzlich stehen Neos hinter dem neuen EU-Naturgesetz, sagt Beate Meinl-Reisinger zu "Heute"; die Vorgehensweise der türkis-grünen Regierung empfindet sie aber als "unendlich peinlich": "Es ist ein unrühmliches Schauspiel. Jetzt sind die von Regierungs- zu Klagsparteien geworden."
Dass Leonore Gewessler in Brüssel zugestimmt hat, sei "sicherlich nicht okay und korrekt gewesen, wenngleich ich inhaltlich sehr dafür war", so Meinl-Reisinger im "Backstage"-Talk bei "Heute" (unten in voller Länge).
Video: Der Talk mit der Neos-Chefin
"Nehammer lässt Mitte im Stich"
An der ÖVP lässt sie generell kein gutes Haar: "Nehammer lässt die Mitte komplett im Stich! Die Steuern und Abgaben sind viel zu hoch, keiner glaubt mehr daran, dass man sich aus eigener Kraft etwas aufbauen kann."
„Ministerlisten? "Das ist schon keck. Die sollen jetzt einmal arbeiten.“
Sie will vernommen haben, dass rote und schwarze Parteifunktionäre für die Zeit nach der nächsten Nationalratswahl "schon jetzt Posten verteilen, es kursieren offensichtlich Ministerlisten". Das verärgert die pinke Klubchefin: "Das finde ich schon einigermaßen keck. Es ist nicht der Zeitpunkt, das zu tun. Jetzt ist der Zeitpunkt, Ideen auf den Tisch zu legen, wie wir das Leben der Menschen verbessern können. Die sollen jetzt einmal arbeiten."
Mit der FPÖ kann sie sich keine Koalition vorstellen: "Die haben nachdrücklich bewiesen, dass sie nicht regierungsfähig sind."
"Selbstbestimmtes Leben aufbauen"
Die pinke Frontfrau plädiert nun für ein "Chancenkonto" (25.000 Euro für 18-Jährige) als Startkapital für Junge. Ihr Vorschlag sei auch "keine Gießkanne": "Es ist nur für ganz bestimmte Zwecke vor der Pension abzurufen – für die Ausbildung, um ein Unternehmen zu gründen oder sich ein erstes Eigenheim anzuschaffen. Wir wollen den Jungen ermöglichen, sich wieder ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen."
So sollen wir mehr verdienen
Sie fordert zudem: "Die Lohnnebenkosten müssen dringend runter, damit netto mehr übrigbleibt. Das ist eine Sache, die ich gerade auch allen Arbeitnehmervertreterinnen und Arbeitnehmervertretern – egal ob in der AK oder in der Gewerkschaft – sehr gerne ins Stammbuch schreiben würde."
„Die Arbeiterkammer ist ein sehr wohliger Ort für manche. Ich bin gegen eine Pflichtmitgliedschaft und für ein Senken der Lohnnebenkosten.“
Die Arbeiterkammer sei "ein sehr wohliger Ort für manche", befindet sie, wenn sie sich die Direktorengehälter ansieht. "Man gewinnt den Eindruck, es ist etwas in Schieflage. Weil es ist ja ein völlig geschütztes Arbeitsumfeld, es gibt keinen Wettbewerb in der AK."
Meinl-Reisinger ist weiterhin strikt gegen eine Pflichtmitgliedschaft: "Ich finde, es ist gerade auch die Aufgabe einer Arbeitnehmervertretung zu sagen, ich kümmere mich darum, dass meine Leute mehr Geld in der Börse haben."