Familienbetrieb insolvent
Mann hat drei kleine Kinder, nun ist seine Firma pleite
Extrem bitter für einen dreifachen Vater: Sein Unternehmen ist in die Insolvenz geschlittert. Acht Beschäftigte sind von der Pleite betroffen.
Über die Tischlerei Burgstaller mit Sitz in St. Agatha (Bez. Grieskirchen) wurde das Sanierungsverfahren eröffnet. Die Firma erzeugte unter anderem Küchen, Wohnzimmer oder Fußböden.
Traditionsunternehmen pleite
Der 1957 gegründete Familienbetrieb litt an der Corona-Pandemie. In Folge wurden keine Umsätze erzielt. "Trotz intensiver Bemühungen konnte das Unternehmen nicht gewinnbringend geführt werden", wie der Kreditschutzverband erklärt.
Von der Pleite sind acht Mitarbeiter betroffen. Der KSV beziffert das Vermögen auf rund 12.400 Euro, hinzukommt Liegenschaftsvermögen. Dem stehen Schulden von zirka 1,1 Millionen Euro gegenüber.
Pleitewelle
Die Pleitewelle ist voll da: Zahlreiche Unternehmen müssen sich geschlagen geben. Die Gründe sind meist: Folgen der Corona-Pandemie, einbrechende Nachfrage wegen der Teuerung und die Krise allgemein.
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Sanierungsversuche gescheitert
"Der Schuldner versuchte immer wieder, durch Zuführung neuen Kapitals, das Unternehmen zu sanieren", erklärt Sonja Kierer vom Kreditschutzverband. "Zuletzt auch durch ein Darlehen mit Pfandrecht auf der privaten Liegenschaft, welches mit einem Belastungs- und Veräußerungsverbot geschützt ist." Besonders tragisch: Der Inhaber der Tischlerei ist Vater von drei kleinen Kindern, arbeitete "faktisch jedes Wochenende durch". Nun steht er vor einem hohen Schuldenberg.
Ende 2023 habe sich der vorhandene Kontokorrentrahmen dann gänzlich dem Ende zugeneigt, sodass der Betrieb zahlungsunfähig wurde. Laut KSV ist eine Weiterführung des Unternehmens nicht geplant.
Bekannter Juwelier pleite
Die Tischlerei ist nur eines von vielen Unternehmen, das in die Pleite geschlittert ist: Über die "Alphagold" Schmuck- und Uhrenvertriebs GmbH aus Linz wurde das Sanierungsverfahren eröffnet. Die Firma ist im stationären Einzelhandel mit Verkauf und Handel von Schmuck und Uhren tätig.
Das 33-jährige Traditionsunternehmen betreibt ein Netz von 32 Filialen in Österreich und zwei Geschäfte in Deutschland. Es handelt mit seinen bekannten Marken "Le Clou" und "Juwelier Reiter". Besonders schlimm: Von der Pleite sind 108 Mitarbeiter – davon 101 in Österreich, sieben in Deutschland – betroffen.
Auf den Punkt gebracht
- Ein dreifacher Familienvater ist extrem betrübt, da seine Tischlerei in Insolvenz geraten ist und acht Mitarbeiter von der Pleite betroffen sind
- Die Firma litt unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie, trotz Bemühungen zur Sanierung und finanzieller Zusätze, jedoch ohne Erfolg
- Ebenfalls in Insolvenz ist die "Alphagold" Schmuck- und Uhrenvertriebs GmbH aus Linz, die 108 Mitarbeiter betrifft, die in Österreich und Deutschland beschäftigt sind