Forderungen an Verhandler

"Läuft etwas falsch": NÖ-Chefin mit nächster Ansage

"Der Staat hat kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenproblem", so Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner Richtung Regierungsverhandler.

Niederösterreich Heute
"Läuft etwas falsch": NÖ-Chefin mit nächster Ansage
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner warnt die Regierungsverhandler im Bund.
Daniel Schreiner, Picturedesk

Der heimische Wirtschaftsstandort ist aktuell mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert: Steigende Energiekosten, hohe Lohn- und Lohnnebenkosten, eine immer mehr Bürokratie, geringe Konsumlaune, Bauflaute und zahlreiche internationale Einflüsse sind nur einige davon.

Daher appellieren Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer NÖ, an die Regierungsverhandler im Bund.

"Wirtschaftsstandort in Fokus rücken"

"In einer Situation wie dieser, gilt es den Wirtschaftsstandort in den Fokus zu rücken. Unser Sozial-, Gesundheits- und Pensionssysteme sind nur finanzierbar, wenn der Wirtschaftsmotor läuft. Ein Anspringen der Konjunktur und ein Comeback des Wirtschaftswachstums sind die besten Beiträge zur Budget-Konsolidierung. Aber das gelingt nur, wenn die kommende Bundesregierung die Wettbewerbsbedingungen für die Wirtschaft deutlich verbessert. Unsere Betriebe sorgen für Wertschöpfung, sichern Arbeitsplätze und schaffen Lebensqualität und Wohlstand in den Regionen. Doch jeder weiß auch, was es für eine Region oder einen Ort heißt, wenn ein Betrieb zusperrt", so Mikl-Leitner und Ecker.

"Bürokratie-Dickicht radikal lichten"

Die nächste Bundesregierung müsse daher den Fokus auf die Wirtschaft richten und die Rahmenbedingungen deutlich verbessern: "Der Staat hat kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenproblem. Wir müssen den Fokus auf Wachstum und Entlastungen statt auf neue Belastungen richten. Damit unsere Betriebe im internationalen Wettbewerb mithalten können, muss das Bürokratie-Dickicht radikal gelichtet, Auflagen reduziert, Steuern auf Überstunden gestrichen und die Lohnstückkosten gesenkt werden", fordern Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und WKNÖ-Präsident Ecker.

Es könne nicht sein, dass Betriebe zehn Stunden pro Woche für die Bewältigung der Bürokratie aufwenden. Und es läuft etwas falsch, wenn nur 53 Cent jeden Euros, den ein Betrieb für Arbeitskräfte aufwendet, beim Mitarbeiter landen, so die Landeshauptfrau.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und WKNÖ-Präsident Ecker melden sich mit einem Appell an die Regierungsverhandler zu Wort.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und WKNÖ-Präsident Ecker melden sich mit einem Appell an die Regierungsverhandler zu Wort.
NLK Burchhart

"Auch im Bereich der Energienetzkosten führt kein Weg an Entlastungen vorbei, wenn wir die De-Industrialisierung Österreich stoppen wollen", so Mikl-Leitner, die darauf hinweist, dass Österreich stark vom Export abhängig sei. Allein die Wirtschaft in Niederösterreich exportiert jährlich Waren im Wert von 30 Milliarden Euro und Dienstleistungen im Wert von elf Milliarden Euro. "Wenn in den meisten anderen Regionen der Welt Betriebe zu deutlich günstigeren Konditionen Waren erzeugen können, ist es leider unvermeidbar, dass immer mehr Produktionsstätten Europa den Rücken kehren. Dieser Entwicklung müssen wir ein Ende setzen", so Mikl-Leitner und Ecker.

"Viel Innovationskraft und Stärke"

Mikl-Leitner und Ecker sind sich aber einig: "Trotz aller Herausforderungen steckt in der niederösterreichischen Wirtschaft viel Innovationskraft und Stärke. Unsere Wirtschaft ist von Erfindergeist, Kreativität und dem unternehmerischen Mut, Neues zu wagen, geprägt. Darum können wir auch mit Zuversicht und Optimismus in die Zukunft schauen. Wir werden weiterhin gemeinsam an einem Strang für einen attraktiven Wirtschaftsstandort ziehen."

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    Auf den Punkt gebracht

    • Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und der Präsident der Wirtschaftskammer NÖ, Wolfgang Ecker, fordern die kommende Bundesregierung auf, den Fokus auf die Entlastung der Wirtschaft zu legen, um den Wirtschaftsstandort zu stärken.
    • Sie betonen, dass der Staat ein Ausgaben- und kein Einnahmenproblem habe und fordern eine Reduktion der Bürokratie, Senkung der Lohnstückkosten und Entlastungen bei Energienetzkosten, um die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe zu sichern.
    red
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